Unsere Arbeitswelt ist schnell, dynamisch und komplex. Megatrends wie Digitalisierung, der demografische Wandel, Globalisierung und Individualisierung bringen vielfältige Entwicklungen sowie institutionelle Veränderungen mit sich. Sie nehmen auch zunehmenden Einfluss auf unser Leben. Arbeitsformen, Strukturen und Ideen sind konstant in Bewegung. Das zwingt auch uns, uns ständig neu zu orientieren. Wir hinterfragen uns, versuchen uns zu optimieren und neu auszurichten.

Auch die Corona Pandemie hat eine große Veränderungswelle ausgelöst. Die notwendigen Anpassungen kamen schnell. Doch bis heute sind wir noch nicht ganz im neuen Normal angekommen. Denn dieses scheint sich konstant zu bewegen und zu verändern.

Wie können wir in Zeiten derartiger Unsicherheit Ruhe und Fokus finden? Wie ist es möglich, klar in die Zukunft zu schauen, wenn uns die Veränderungsgeschwindigkeit in sämtlichen Lebensbereichen scheinbar überholt? Die Übung der Achtsamkeit kann hier eine Chance sein, Ruhe zu kultivieren und neue Perspektiven zu gewinnen.

In diesem Beitrag soll die Idee von Achtsamkeit erläutert und ihre Relevanz für Unternehmen verdeutlicht werden.

Schöne neue Welt

Eine Sache steht fest: Die Corona Pandemie hat die Arbeitswelt auf ein neues Level gehoben. Unsere Arbeit sowie auch andere Tätigkeiten in unserem Alltag haben sich zunehmend in die digitale Welt verschoben. Im Sommer 2020 waren fast 50% der Angestellten im Home Office. Digitale Zusammenarbeit und Videokonferenzen wurden für viele zum neuen Normal. Dabei haben sich neue Arbeitsmodelle wie Hybrid Office herausgebildet, bei welchem Unternehmen ihren Mitarbeiter*innen anbieten, zwischen Büro und Home Office zu wechseln. Das verbindet verschiedene Bedürfnisse und ermöglicht es vielen Arbeitnehmer*innen, Privatleben und Beruf besser miteinander zu vereinbaren. Doch es stellt sich die Frage: Wie begegnen wir uns als Menschen im digitalen Raum? Und wie gehen wir mit der Veränderung der Begegnungen um?

Mitarbeitende und Führungskräfte in sämtlichen Unternehmensbereichen haben gemerkt: Die Digitalisierung ist da. Wir haben lange von ihr gehört und plötzlich zog sie mit rasanter Geschwindigkeit in die Arbeitswelt ein. Das führte zu Chancen: Trotz Pandemie konnten viele Menschen weiterarbeiten – sicher und geschützt von zu Hause aus. Doch die Digitalisierung bringt auch Herausforderungen: Nicht alle sind immer glücklich zu Hause. Manche Menschen sind von den digitalen Medien überfordert. Und diese entwickeln sich konstant und schnell weiter. Täglich entstehen neue digitale Produkte und Geschäftsmodelle. Auf strategischer Unternehmensebene entsteht ein Wettbewerbsdruck, welchen die Mitarbeitenden mittragen. Denn sie sind wichtig für Innovation und die Erneuerung von Geschäftsmodellen. Ihre Ideen zählen. Ihre Motivation kann entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens sein.

Oftmals erfordert das aber ein Umdenken. Denn ohne Umdenken entsteht weder Kreativität noch Innovation und schon gar kein Wandel.

Doch eben dieser Wandel ist wichtig für Unternehmen heute und morgen. Um zukunftsfähig zu bleiben, stehen Unternehmen heute vor einer großen Herausforderung: Denn strategische Ziele top-down allein, werden für einen schnellen, digitalen Wandel nicht mehr reichen. Neue Geschäftsmodelle entstehen nicht aus den oberen Management-Ebenen heraus. Innovationen sind komplex und unsicher. Sie erfordern die Vernetzung innerhalb des Unternehmens und von Menschen mit unterschiedlichen Kompetenzen. Interdisziplinäres Wissen ist gefragt. Paart sich Wissen mit Motivation, Freude und Leichtigkeit, kann Neues entstehen. Dann können Funken der Zukunftsinnovation zum Glimmen kommen, die neben Wachstum auch gesellschaftliche Verantwortung, nachhaltige Ziele und die Welt von morgen beachten.

Erlaubt ein Unternehmen derartigen Wandel, entstehen neue Strukturen und Werte aus dem Inneren des Unternehmens heraus.

Ein gemeinsames Mindset kann hier sehr zielführend sein. Über Punkte wie Innovation, Kreativität und Kommunikation soll ein gemeinsames Verständnis geschaffen werden. Wie begegnen wir Neuem? Wie schaffen wir ehrlichen Austausch? Wie werden wir zu Gestalter*innen der Zukunft?

Achtsamkeit – Veränderung aus dem Inneren begegnen

Festgefahrene Strukturen in unserem Denken sowie auch im Unternehmen schaffen Sicherheit. Veränderung ist neu und erzeugt Unsicherheit. Achtsamkeit ist eine Chance, aus den gewohnten Bahnen im Kopf auszubrechen und neue Möglichkeiten zu entdecken. Dabei wird Achtsamkeit als Präsenz über den aktuellen Augenblick ohne Bewertung definiert. Das Üben von Achtsamkeit kann dabei helfen, Situationen mit einer gewissen neutralen Distanz zu betrachten. Sätze wie „Das haben wir schon immer so gemacht!“, die nicht selten Innovation und Veränderung verhindern, verlieren so an Bedeutung.  Mit Achtsamkeit geht es darum, Fokus zu gewinnen und Ablenkung zu beseitigen. Treten demnach Sorgen über die Zukunft auf, hilft eine achtsame Haltung dabei, die eigenen Gedanken und Gefühle bewusst wahrzunehmen. Wichtig dabei ist, nicht automatisch zu bewerten, sondern einfach zu beobachten. Mögliche Veränderungen und Sorgen können so getrennt voneinander betrachtet werden.

Ein integriertes Bewusstsein schaffen

In der Wissenschaft wurden die geistigen und körperlichen Wirkungen von Achtsamkeit bereits viel erforscht und die Entwicklung der Integration von Achtsamkeit in den Arbeitsalltag nimmt zu.

Mit Achtsamkeit wird Bewusstseinsmanagement betrieben, wobei der Fokus auf der Selbstwahrnehmung liegt. Selbstwahrnehmen heißt nichts anderes als hinzuschauen. Was denke ich? Was fühle ich? Was empfinde ich?

Die Achtsamkeitspraxis ermöglicht es, diese Fragen immer klarer zu beantworten. Unbewusstheit nimmt so ab. Wir geben uns selbst die Chance, in jedem neuen Moment bewusster unsere Gedanken, Gefühle und Sinnesempfinden wahrzunehmen. So entsteht auch ein Raum, zwischen Reiz und Reaktion. Wir merken, dass nicht auf jeden Reiz eine Reaktion folgen muss. Wir schaffen Raum in unserem Denken und Handeln und sind nicht länger reaktiv. Stattdessen erfahren wir mit einer neuen Klarheit, was eine Situation mit uns macht und wie wir mit ihr umgehen möchten. Mit einer regelmäßigen Achtsamkeitspraxis gewinnen wir auch die Möglichkeit, neue Perspektiven einzunehmen. Das Verständnis über uns selbst hat zur Folge, dass auch das Verständnis für die Mitmenschen und für andere Ansichten geschult wird. Unsere Empathie nimmt zu und unsere Kommunikation verändert sich.

Durch das achtsame Kultivieren von Ruhe und Ausgeglichenheit, können neue Vernetzungen im Kopf entstehen und Offenheit für Neues angeregt werden. Unsere grundlegende Haltung, wie wir Veränderung begegnen, wird sanfter und neugieriger. Gleichzeitig entsteht Raum für neue Gedanken und Ideen.

Achtsamkeitsübungen in Organisationen integrieren

Das Mindset und die Arbeitskultur in einer Organisation wird von den Menschen getragen. Dies beginnt bei der individuellen Einladung zu Selbstreflektion und Ruhe. Doch erst durch den achtsamen Austausch entsteht wirklich Bewegung. Einfache Übungen der Achtsamkeit, die man gemeinsam als Team in den Arbeitsalltag integriert, können hier starke Effekte hin zu Wandel und Innovation bringen.

  1. Der achtsame Check-In

Startet Eure Meetings mit Achtsamkeit. Dabei könnt ihr 1 Minute gemeinsam die Augen  schließen und innehalten, bevor ihr über die anstehenden, beruflichen Themen sprecht. Durch die stille Minute kann jede*r bewusst im Meeting ankommen. Achtsame Check-In’s erhöhen Fokus, Konzentration und Produktivität

2. Kreative Pause

Stress im Arbeitsalltag ist den meisten bekannt. Meetings und volle Kalender führen zu Druck und verringern die Kreativität. Regelmäßige Pausen fernab vom Arbeitsplatz können helfen, den Kopf frei zu bekommen und Raum für neue Ideen zu schaffen. Die Integration von Pausen in Kreativworkshops oder Brainstormings ist somit ein Wunderwerkzeug zur Generierung neuer Ideen im Team. Die gemeinsame Umsetzung von Kreativ-Pausen unterstützt Austausch, Reflektion, kreative Werkzeuge und den eigenen Flow.

3. Sharing Runde

Während den Tag haben wir mit vielen Menschen Kontakt, haben Meetings, sehen Gesichter, tauschen uns aus, stellen Fragen und diskutieren. Doch wissen wir wirklich immer, wie es unserem Gegenüber heute geht? Eine achtsame Sharing Runde bringt nicht nur ein Bewusstsein in die Kommunikation, sondern auch in das Miteinander. Setzt Euch zusammen und jede*r teilt in 2-3 Sätzen wie die heutige Stimmungslage ist oder auch was er/sie heute loslassen möchte. So schaffen wir mit wenig Aufwand Vertrauen und vor allem auch Verständnis dafür, wenn jemand mal nicht so gut drauf ist.

Die Integration von kleinen Achtsamkeitsübungen kann die Dynamik im Team und im ganzen Unternehmen verändern. Wir sprechen viel über tiefgreifende Veränderungen und was sie mit uns machen. Die Arbeitskultur und das Miteinander im Unternehmen hat einen Effekt darauf, wie mit diesen Veränderungen umgegangen wird. Entsteht eher Stress oder kann man sich mit Neugier in die Zukunft lehnen? Diese Haltung trainiert Achtsamkeit und beginnt bei jedem Einzelnen. Mit Achtsamkeit wird die Selbstbeobachtung geschult und ermöglicht daraufhin auch eine empathische Beobachtung des Außen. Es wird Raum geschaffen und mit diesem Raum, Ruhe und Kreativität. Es ist eine Frage des Mindsets, inwieweit ein Unternehmen eine offene und achtsame Haltung integriert. Insbesondere mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit entstehen hier Chancen, nachhaltig und verantwortungsvoll zu agieren. Achtsamkeit schafft einen ganzheitlichen Zusammenhang zwischen dem eigenen Befinden und dem Befinden der eigenen Umwelt und lädt dazu ein, Verantwortung zu übernehmen.

myndway integriert Achtsamkeit in Unternehmen und Teams.

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