Asus Transformer Prime im Test: Tablet und Netbook in einem

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Ganze drei Wochen, damit etwas verspätet, durfte ich Hardware sowie Software des Transformer Prime testen. Nach dem Auspacken war mein erster Eindruck des Verwandlungskünstlers aus dem Hause Asus: „…eigentlich auch ein Netbook“. Zu den technischen Besonderheiten des Tablet-PCs zählen der Quad-Core-Prozessor sowie die auf Wunsch beigelegte Tastatur.

Hardware und Ausstattung:

Eine der technischen Raffinessen, die das 10,1 Zoll große Tablet zu bieten hat, ist der Nvidia-Tegra-3-Vierkern-Prozessor. Er taktet bekannter Maßen mit 1,4 Gigahertz. Unterstützung erhält die CPU von der Grafikkarte GeForce ULP (Tegra 3), ebenfalls von Nvidia. Das vom Werk aufgespielte OS ist leider das Honeycomb Android 3.2. Ein Update auf Android 4.0 Ice Cream Sandwich steht jedoch seit Ende Januar bereit und kann automatisch per WLAN heruntergeladen werden.

Der Arbeitsspeicher ist ein Gigabyte groß und wird vom internen Speicher, je nach Ausstattungsvariante 32 Gigabyte oder 64 Gigabyte, flankiert. Der Clou: Durch den Anschluss an die Dockingstation erhält das Tablet die Möglichkeit, via SD- sowie micro-SD-Karte (im Tablet selbst), auf bis zu 64 Gigabyte aufzurüsten – sprich 128 Gigabyte wären drin. Wählt der Nutzer die Bedienung per Tastatur, steht zudem ein USB-2.0-Anschluss zur Verfügung – die Transformation zum Netbook erwähnen wir mal am Rande. Die Tastatur ist allerdings nicht standardgemäß im Paket enthalten.

Der Touchscreen ist ein IPS-Panel mit einer Auflösung von 1.280 x 800 Pixel. Weiter gehört eine 1,3 Megapixel-Frontkamera sowie eine 8-Megapixel-Kamera mit LED-Blitz auf der Rückseite zum guten Stück. WLAN, Bluetooth und GPS sind auch mit an Bord.

Die Energie zieht sich das Transformer Prime nicht nur aus dem Akku im Tablet selbst, vielmehr dient der integrierte Akku in der Dockingstation als Energiespender. Beide versprechen eine Akkulauzeit von 18 Stunden – im Test wurden allerdings 13 Stunden bei voller Last erreicht. Die Flunder überzeugt auch äußerlich: kratzfestes Gorilla-Glas, Alu-Gehäuse – es hinterlässt einen wertigen Eindruck.

Transformer Prime in der Praxis:

Das Tablet startet schnell und im Betrieb ist keine lange Wartezeit für die Ausführung der Programme wahrzunehmen. Filme sowie Spiele laufen flüssig. Trotz der HD-Auflösung bockt nichts herum. Was gefällt: der fließende Übergang bei Desktop- und Seiten-Überblendung. Die automatische Bildschirmdreh-Funktion (Kippsensor) wird in vielen Blogs als zu langsam beschimpft, für mein Empfinden reagiert der Bildschirm schnell genug. Auch der integrierte Lautsprecher auf der Rückseite wird in einigen Blogs als deplatziert erwähnt. Die Ton-Qualität überzeugte mich im Test allerdings.

Bekannt für Android-Nutzer ist die Navigation. Auf dem Tablet ist sie links unten zu finden. Zurück, Home und Menü sind alte Bekannte, am rechten unteren Bildschirmrand findet der Nutzer die Einstellungen, in denen er sämtliche Änderungen vornehmen darf. Ist das Tablet denn zum Arbeiten geeignet? Ja! Das aufgespielte Polaris Office beinhaltet Word, Excel und PowerPoint. Außerdem ist das Tippen auf der Dockingstation um einiges angenehmer als auf den großen Tasten des Touchscreens. Durch die zwei nutzbaren Akkus darf die Zugfahrt dann auch ruhig mal etwas länger dauern. Der Artikel wurde auch größten Teils während einiger dieser geschrieben – ich lebe noch. Hatte ich mal keine Lust zum Schreiben, verschwand Tastatur und Tablet zusammengeklappt in der Tasche.

Ihr möchtet eine zusätzliche Tastatur über Bluetooth mit dem Tablet verbinden, ist dieses Unterfangen kein Problem. Ist die Energie aus beiden Akkus bis aufs Letzte ausgesaugt, dauert es bis zu 30 Minuten bis das Tablet wieder betriebsfähig ist. Die Ladezeit beträgt insgesamt zirka drei Stunden.

Ätzend: kein UMTS, spiegelndes Display

Zu den kleinen Wehwechen, die das Transformer Prime aufweist zählen zweifelsohne die schlechte Verarbeitung des Ladekabels, eine zweite USB-Schnittstelle wäre auch fein. Was überhaupt nicht geht, ist das spiegelnde Display. Was schön aussieht, ist bei Sonnenschein einfach nur „ätzend“. Der Super-IPS+-Modus hilft leider nur bedingt, vom höheren Energieverbrauch ganz abgesehen. Zu den schwerwiegenden Nachteilen des sonst überzeugenden Tablets gehören zum einen die schlechte Bild- und Ton-Qualität bei Videogesprächen (Skype), zum anderen gibt es keine UMTS-Schnittstelle. Internetzugang ist somit nur per WLAN möglich. Richtig mobil definiert sich anders.

Fazit:

Auch wenn das Transformer Prime sich nicht in ein Autobot like „Transformers“ verwandelt, hat das Tablet mich überzeugt. Was besonders gefällt, ist die Brücke zwischen Tablet und Netbook. Für den Preis von knapp 600 Euro, vom Händler abhängig, erhält der Käufer ein tolles Arbeitsgerät – auch ein Einsatz in Unternehmen ist denkbar. Ist die Tastatur nicht im Paket enthalten, werden zusätzlich 149 Euro fällig. Multimedia wie Video und Musik sind ein Leichtes, Arbeiten im Business-Mode macht Spaß. In Sachen Akku kommt bei voller Last nur das iPad von Apple heran.

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2 Kommentare

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