BIM: intelligentes Bauen mit Building Information Modeling

0

BIM steht für Building Information Modeling und beschreibt ein System, das langfristig Prozesse bei der Planung, Ausführung und Nutzung von Bauwerken effizient gestaltet.

Building Information Modeling (BIM) – Die Intelligente Art des Bauens

BIM, kurz für Building Information Modeling, bezeichnet im Allgemeinen ein System, das Prozesse beim Entwerfen und Verwalten von Gebäuden und Infrastrukturen effizient gestaltet und optimiert. Im Mittelpunkt steht das 3D-Modell des geplanten Bauwerks. Hier sind alle Informationen verankert, auf die jeder Projektbeteiligter im gesamten Projektverlauf Zugriff hat. Das Modell ist nicht bloß eine Datenbank, die alle wichtigen Informationen bündelt und lenkt. Es verkörpert vielmehr das innovative Konzept eines Lebenszyklus: von der Entstehung bis zur Realisierung des Objekts ist jeder Schritt visuell sichtbar.

Nachhaltigkeit, Transparenz, Kosteneffizienz: Die BIM-Methode verspricht einen Optimierungsprozess auf ganzer Linie, denn Statistiken verzeichnen, dass Fehler vorwiegend in der Entwicklungsphase von Projekten eintreten. BIM-Systeme assistieren an diesem Punkt, um Störfaktoren früh zu erkennen und Fehlkalkulationen bereits zu Beginn des Projekts zu verhindern. Dabei ist BIM nicht bloß eine Methode, die bei Großprojekten in der Baubranche Verwendung findet, sondern ein Werkzeug, dass auch für mittelständische Unternehmen interessant und nützlich sein kann.

Das 3D-Modell des Bauobjekts ist das Herzstück der BIM-Methode: hier werden Datenvolumen verlinkt und für alle Projektbeteiligte aktuell sichtbar gemacht. Quelle: colourbox.de

Das 3D-Modell des Bauobjekts ist das Herzstück der BIM-Methode: hier werden Datenvolumen verlinkt und für alle Projektbeteiligte aktuell sichtbar gemacht. Quelle: colourbox.de

BIM-Methode: Erfahrungen aus dem Ausland

Die Digitalisierung ist in vielen Branchen auf dem Vormarsch und damit ist BIM eine Methode der Zukunft. Das bestätigt auch das Fraunhofer-Institut für Bauphysik, denn die klassischen 2D-Planungsmethoden werden zukünftig obsolet sein. Das Baugewerbe steht nämlich in der internationalen Vernetzung zunehmend vor komplexen Herausforderungen und das unter steigendem Termin- und Kostendruck. Anders als in Deutschland gehört BIM in zahlreichen Nachbarländern bereits zum gängigen Werkzeug vieler Bauunternehmen. Der Blick ins Ausland zeigt auch, dass bei öffentlichen Großprojekten BIM bereits gesetzlich vorgeschrieben ist. Großbritannien, Dänemark, Finnland, Norwegen und den Niederlanden schreiten als Beispiel voran und erfüllen bereits die Standards, die das Europäische Parlament letztes Jahr empfohlen hat: die Vergabe von öffentlichen Bauaufträgen mit der BIM Methode durchzuführen.

Pleiten, Pech und Pannen: Großprojekte wie die Elbphilharmonie, Stuttgart 21 oder der Berliner Flughafen schreiben täglich neue Schlagzeiten. Misswirtschaft und Fehlkalkulationen versenken Steuergelder und der Termin für die Fertigstellung ist nicht wirklich in Sicht. Nachdem die herkömmliche Planungsmethode versagte, entschied sich die „Reformkommission Großprojekte“ um den Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt, dass in Zukunft eine BIM-Lösung strategisch sinnvoll ist. Laut Medienberichten stehen in Deutschland schätzungsweise 180 Milliarden Euro für öffentliche Ausschreibungen zur Verfügung. Mit einer gesetzlichen BIM Einführung könnten Kosten um fünf Prozent minimiert werden – eine Einsparung also von rund 9 Milliarden Euro pro Jahr.

BIM-Software erleichtert die Kommunikation zwischen Architekten, Bauingenieuren sowie Bauleitern.

BIM-Software erleichtert die Kommunikation zwischen Architekten, Bauingenieuren sowie Bauleitern.

BIM Objekte – Bausteine für das 3D-Modell

Das vernetzte Arbeiten mit verschiedenen Ebenen und das Koordinieren von Informationen wird durch „intelligente Bauteile“ oder BIM Objekte vereinfacht. Diese standardisierten „Bausteine“ verfügen über Automatismen, die in den gesamten Planungsprozess integriert werden können.
So eine intelligente Lösung kann beispielsweise für Industrietore Einsatz finden. Überaus nützlich sind in diesem Bereich virtuelle Tormodelle und BIM-Objekte des Industrietorherstellers ASSA ABLOY Entrance Systems. Der Einhaltung des Designs, der Richtlinien und der Standards ist dabei eine hohe Priorität zugewiesen. Die Qualitätssicherung, die bei diesen Softwares im Mittelpunkt steht, hat nur Vorteile für Unternehmen und Kunden.

Die BIM-Software ist eine Schnittstelle zwischen allen Projektbeteiligten: ob Architekt, Bauingenieur oder Bauleiter, jeder hat einen Zugriff auf das 3D-Bauwerksmodell. Die interne Kommunikationskultur profitiert von BIM, denn die Zusammenarbeit erfolgt enger, transparenter und interdisziplinärer.

Als visueller Knotenpunkt aller Echtzeitdaten, unterstützen BIM-Objekte einen effizienten Projektablauf, denn die Verfolgung von Fehler wird erleichtert: jede Änderung im Modell ist sofort sichtbar. Mit herkömmlichen CAD Programmen wäre ein Eingreifen erst beim Bauen möglich – und das ist oft mit weiteren Kosten verbunden.

BIM Leitfaden für Deutschland

Die BIM-Methode ist keine Zauberformel, die alle Probleme, die während eines Projektprozesses auftreten können, von allein löst. BIM leistet nur das, was als Ziel formuliert wurde. Es können nur die Informationen validiert und optimiert werden, die in das System eingearbeitet wurden.

Noch fehlt hierzulande die Akzeptanz für BIM. Das Denken muss sich also ändern – so die Studie des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Es gibt viele Skeptiker rund um das Thema BIM, deshalb fordert das Ministerium einen BIM Leitfaden für Deutschland, um flächendeckend aufzuklären. Das deutsche Bauwesen genießt im Ausland einen sehr guten Ruf. Deshalb wachse gerade im internationalen Vergleich der Druck, in der fortschreitenden Digitalisierung mit Innovationen – wie der BIM Methode – auf der Höhe der Zeit zu sein. Experten sagen voraus, dass das BIM-Modell die gängigen 2D Darstellung älterer CAD-Werkzeuge in ferner Zukunft ersetzen wird. Unternehmen sind auf der sicheren Seite, wenn sie sich jetzt schon mit dem Thema auseinandersetzen, denn Building Information Modeling ist auf dem Vormarsch.

Disclaimer:
„Für den oben stehenden Beitrag sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Nutzer verantwortlich. Eine inhaltliche Kontrolle des Beitrags seitens der Seitenbetreiberin erfolgt weder vor noch nach der Veröffentlichung. Die Seitenbetreiberin macht sich den Inhalt insbesondere nicht zu eigen.“

Share.

Eine Antwort verfassen