Wegen ihrer geringen Leistungsaufnahme sind ARM-Prozessoren (Advanced RISC Machines) vor allem im mobilen Bereich im Einsatz. Dell will diese Vorteile nun auch für die Business-IT nutzen. Das Unternehmen geht davon aus, dass in den kommenden vier Jahren, bereits 20 Prozent der weltweiten Server mit dieser Art von Prozessoren betrieben werden.
Wer ein iPhone, iPad oder Android-Gerät besitzt, kann in der Regel auf die Leistung eines stromsparenden ARM-Prozessors vertrauen. Dell hat die Vorteile der Architektur erkannt und reagiert nun auf die Nachfrage der Kunden nach energieeffizienten Lösungen. Unter dem Codenamen „Copper“ entstand in den vergangenen zwei Jahren ein neuer Servertyp, dessen 48 Prozessoren auf ARM-Architektur basieren. Nach eigenen Angaben nimmt der neue Server lediglich eine Leistung von 15 Watt auf, das entspricht etwa einem Viertel eines Servers, der mit einem Intel Xeon-Chip ausgestattet ist.
Ubuntu-Provider Canonical mit an Bord
Für den Anfang plant Dell, zunächst ausgewählten Kunden eine ARM-basierte Entwicklungsplattform zur Verfügung zu stellen, die diese in ihren Umgebungen installieren, testen und im laufenden Betrieb verbessern können. Ferner sollen wichtige Partner wie der Ubuntu-Provider Canonical oder der Software-Spezialist Cloudera ihre Entwicklungen auf dem neuen System fortsetzen. Dritter im Testverbund ist das Texas Advanced Computing Center (TACC), das Forschungszentrum der University of Texas. „Wie arbeiten an einem wachsenden Ökosystem rund um ARM-Chips“, sagt Steve Cumings, Marketingdirektor für Dell Data Center Solutions.
Dell hofft, die Entwicklungsphase der „Copper“-Server in absehbarer Zeit zur Marktreife bringen zu können. Zum Jahresende soll es bereits eine Möglichkeit für Business-Kunden geben, das System über die Cloud zu testen und damit die Entwicklung ARM-kompatibler Software voranzutreiben. Außerdem forciert Dell eigene ARM-Produkte wie Crowbar, ein Hilfsmittel zum Einrichten von Cloud-Umgebungen. Das Unternehmen geht davon aus, dass innerhalb der kommenden vier Jahre, bereits 20 Prozent der weltweit verkauften Server mit ARM-Prozessoren betrieben werden.
Neben Dell arbeitet auch Hewlett Packard an einer Baureihe der sparsamen Server. Unter dem Namen Project Moonshot will HP die extrem dicht gepackten Server erweitern. Die Redstone-Server sollen Energie-Reduktionen um bis zu 89 Prozent, 94 Prozent Platzeinsparung und 63 Prozent Kostensenkung erreichen. Auch hier soll eine Entwicklungsplattform noch in diesem Jahr ausgeliefert werden.