Nach Googles Launch von YouTube-Movie schäumen die privaten Sender RTL und ProsiebenSat.1. YouTube ist derweil dabei exklusive Inhalte deutscher Produktionen zu erwerben. Die privaten Sender durften dagegen keine Movie-Plattformen separat ins Internet stellen. Laut einer Bitkom-Studie nimmt zudem, dank Olympia, auch das Internet-TV an Fahrt auf.
Die Privatsender schäumen: YouTube hat kürzlich in Deutschland das Angebot Movie freigeschaltet. Nun lassen sich also auch Spielfilme auf dem Video-Portal anschauen. Noch hält sich das Angebot allerdings in Grenzen. Dennoch, den Privatsendern ProsiebenSat.1 und RTL wurde genau dieses Vorhaben 2011 verboten. Das Bundeskartellamt sah das Gleichgewicht des Marktes in Gefahr. 2012 wurde das Vorhaben auch gerichtlich untersagt. Das Düsseldorfer Oberlandesgericht bestätigte, dass der Markt sich so für Fernsehwerbung, zu Gunsten der Sender, verschieben würde.
YouTubes vorgehen sei aggressiv
YouTube weiß diese Lücke nun zu füllen, so Tobias Schmid von RTL gegenüber dem Spiegel. „Es ist absurd. Alle rufen laut nach nutzerfreundlichen Angeboten – uns wird genau dies zum Vorteil von Google untersagt“, so Schmid weiter. Doch nicht nur er schäumt vor Wut. Auch ProsiebenSat.1-Vorstand Conrad Albert wird vom Spiegel zitiert. Er beschreibt YouTube und dessen Vorgehen sogar als aggressiv. Die Plattform „bewegt sich außerhalb unseres Regulierungsrahmen“. Zurzeit ist YouTube dabei exklusive Inhalte von deutschen Produktionsfirmen zu erwerben. Sogar Endemol soll mit an Bord sein. Die Produktionsfirmer Brainpool (TV Total, Stromberg) denkt über einen eigenen Comedy-Kanal auf YouTube nach. Auch wenn das Angebot noch überschaubar bleibt, Google wird nachlegen. Schon jetzt sind Filme wie Dune, Dawn of the Dead, Running Man oder Stalker auf YouTube abrufbar.
Internet-TV speziell von Jugendlichen genutzt
Das Unternehmen hat dabei anscheinend den richtigen Zeitpunkt gefunden. Bei der Olympiade nutzten die deutschen Bürger verstärkt das Internet. So hat laut Bitkom jeder vierte Deutsche mindestens einmal die Livebilder aus London am Computer oder Handy verfolgt. Speziell junge Menschen schauten weniger am TV-Gerät, online war die Devise. Die zeitliche und örtliche Unabhängigkeit ist dabei wohl das stärkste Argument.
Via: Golem
2 Kommentare
Vielleicht sollten die Fernsehsender eher froh darüber sein, dass auf Grund der antik anmutenden Regelungen des Rundfunkstaatsvertrags Angebote wie Youtube Live und Hangout on Air nicht möglich sind. Das würde ihnen vermutlich noch mehr das Wasser abgraben….
Aber das wird ja irgendwann kommen. Schon eine spannende Geschichte.