Nuance Communications hat gestern mit Dragon ID eine Biometrie-Technologie vorgestellt, mit der Anwender Mobil- und Endgeräte mit ihrer Stimme entsperren können. Die Software soll Mobilfunktelefone, Tablet-PCs, Apps und Computer mit einem einfachen gesprochenen Wort oder Satz schützen und auch personalisieren.
Menschen vertrauen ihren Mobiltelefonen und Tablet-PCs und speichern dort Kontaktdaten, Textnachrichten, berufliche und private E-Mails, Notizen, Fotos sowie vertrauliche Dokumente. Den Gerätezugriff sichern sie meist durch Passwörter. Nuance hat nun mit der Dragon ID eine personalisierte „Sicherheit“ kreiert. Anwender können ihre Passwörter vergessen und ihr Mobilgerät durch ein einfaches, gesprochenes Passwort oder einen Passwortsatz aktivieren und darauf zugreifen. Leider vergisst der Anbieter, dass auch das gesprochene Wort vergessen werden kann.
Stimmenabdruck, der Schlüssel zum System
Mit „Hallo Ebbe Sand“ soll sich beispielsweise ein Gerät einschalten und den personalisierten Startbildschirm mit den bevorzugten Apps und Inhalten öffnen. Glaubt man dem Unternehmen, werden die Stimmen sogar so gut erkannt, dass das Erkennen auch bei gemeinsam genutzten Geräten wie einem Tablet-PC oder Computer funktioniert. Geräte erkennen den Nutzer am so genannten Stimmenabdruck, dem Klang seiner Stimme.
Laut des Herstellers ist Dragon ID interessant für Telefon-, Auto- und TV-Hersteller. Das Tool kann nach eigenen Angaben auf verschiedene Arten implementiert werden: Beispielsweise über einen „Push-To-Talk“-Knopf, über den dann Dragon ID aktiviert wird. Aber auch der „Always Listenting“-Modus ist eine Alternative. Dann aktiviert der Nutzer das Ganze zügig über die Stimme – „in der Tat wird dann im Stand-By-Mode etwas Strom verbraucht“, so das Unternehmen auf Anfrage.
Auf meine Frage hin, was der Spaß für die Anbieter kosten würde, bekam ich leider nur eine magere Antwort. „Das hängt von der Stückzahl ab. Wir reden hier über ähnliche Kosten wie zum Beispiel für unsere Swype Tastatur.“ Aha, das lassen wir mal so stehen. Geld ist aber auf jeden Fall im Spiel, auch seit der Swype-Übernahme. So ließ sich Nuance im Oktober 2011 Swype rund 150 Millionen US-Dollar kosten, um künftig die virtuellen Tastaturen für Touchscreens anbieten zu können.
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