Es sollen mehr als 13.000 Nutzer des sozialen Netzwerks Facebook eine Änderung der aktuellen Nutzerbedingungen gefordert haben. Für Datenschützer sind die AGB schon lange ein Dorn im Auge. Die Abstimmung selbst soll allerdings auch fragwürdig sein. Facebook selbst ändert die Bedingungen im Alleingang, der Nutzer darf nur zuschauen.
Deutschland und der Datenschutz sind eng miteinander verzahnt. Deutsche Nutzer des Netzwerks fordern erneut eine Änderung der Nutzerbedingungen. Bereits vor knapp einen Monat versuchte Facebook seine Bedingungen hinsichtlich Datenschutz und Nutzer-Pflichten zu ändern – 36.000 deutsche Nutzer sprachen sich fast einstimmig gegen die neuen Regeln aus. Eine überarbeitete Fassung wurde vor einer Woche vorgestellt und ebenfalls abgelehnt.
Facebook-Regeln lassen den Nutzer ermüden
Facebook hatte zuvor eigene Regeln aufgestellt, um den Nutzern mehr Transparenz aufzuzeigen. Sie konnten allerdings kaum davon etwas mitbekommen. Nur wer den Bedingungen (Seite) mit „gefällt mir“ zustimmt, erfuhr von möglichen Änderungen. Golem.de zeigt auf, warum von Transparenz keine Rede sein kann: „Derzeit haben nur zwei Millionen Mitglieder die Seite auf diese Art abonniert, das sind gerade einmal 0,3 Prozent aller Nutzer.“
Golem.de weiter: „Wenn mehr als 7.000 Nutzer einen inhaltlichen Kommentar hinterlassen, erhalten sie laut den Regeln die Gelegenheit, an einer Abstimmung teilzunehmen, bei der Alternativen vorgeschlagen werden.“ Die Masse an Text lässt den Nutzer allerdings automatisch ermüden – Strategie? Was bei der Abstimmung selbst „lustig“ stimmt? Die stellvertretende Landesdatenschützerin in Schleswig-Holstein, Marit Hansen, nimmt an, dass Facebook Verbesserungen vorschlagen wird, die mit dem deutschen Recht nicht im Einklang sind.
Meinung der Redaktion:
Was für ein Quatsch. Bisher hat es Facebook immer geschafft, seine AGB gekonnt den deutschen Gesetzen anzupassen. Dem Nutzer sind anscheinend die AGB egal. Denn warum versuchen nur so wenige eine Verbesserung des Datenschutzes zu forcieren? Erst wenn die Nutzer Konsequenzen ziehen und dem Netzwerk fern bleiben, müsste Facebook reagieren.
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