IT-Verantwortliche sind in ihrem Job vielen Stressfaktoren ausgesetzt. Damit riskieren sie ihre Gesundheit und ihr Privatleben. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung von über 400 IT-Profis. Viele gaben an, wegen der zu hohen Belastung im Job, schon über einen Jobwechsel nachgedacht zu haben.
Es gehört nicht viel Fantasie dazu, im technischen Fortschritt auch Schattenseiten zu sehen. Technologie hat Multitasking zur Norm gemacht und dazu beigetragen, dass wir in der Lage sind, immer mehr Aufgaben in kürzerer Zeit zu erledigen sowie ständig erreichbar zu sein. Richtig eingesetzt macht uns Technologie ohne Zweifel leistungsfähiger. Das bedeutet aber auch, dass sich unser Stressniveau im Job erhöht.
Mangel an gesundem Menschenverstand
Die Marktforscher von Opinion Matters wollten es genau wissen und fragten die Profis: 204 IT-Administratoren in kleinen und mittelständigen Unternehmen (KMUs) in den USA und 201 ihrer Kollegen in Großbritannien. Die Umfrage wurde im Auftrag von GFI, einem Anbieter von Sicherheitslösungen für KMUs, durchgeführt. Das Ergebnis: Über zwei Drittel der Befragten (US: 70 %; UK: 69 %) halten ihren Job für stressig. Ungefähr genauso viele (US: 67 %; UK: 69%) gaben an, wegen der zu hohen Belastung im Job, schon über einen Jobwechsel nachgedacht zu haben.
Weitere Ergebnisse der Studie:
- 72 % der Befragten (UK: 66 %) fühlen sich gestresster im Vergleich zu anderen in ihrem sozialen Umfeld.
- Während nur rund die Hälfte der Befragten (US: 47 %; UK 56 %) in Unternehmen mit 10 bis 49 Mitarbeitern ihren Job für stressig erachten, steigt der Wert in Unternehmen mit 50 bis 99 Mitarbeitern auf 83 % (UK 84 %) an.
- Die drei Hauptstressfaktoren für IT-Admins sind: Management (US: 28 %; UK: 36 %), Zeitdruck (US: 20 %; UK: 15 %) und die Endnutzer (US: 18 %; UK: 21 %).
Die Stressfaktoren zeigen, dass weniger die Arbeitsbelastung oder das Umfeld für den Stress verantwortlich sind, sondern vielmehr die Menschen, mit denen die IT-Verantwortlichen zusammenarbeiten: Zum einen das Management, das von den Admins mehr Effizienz bei geringeren Kosten erwartet; zum anderen die Anwender, die ihre Arbeit durch Mangel an Sach- und gesundem Menschverstand aufhalten.
Zu viele Überstunden
Eine weitere Belastung seien Überstunden. Mehr als ein Drittel der Befragten (US: 36 %; UK: 34 %) beklagen, dass sie mindestens acht (UK: 10) Stunden Mehrarbeit pro Woche leisten.
Die Umfrage ermittelte auch die Folgen des Jobstresses. Über 82 % der Befragten sind der Meinung, dass der Job ihre Privatleben direkt oder indirekt belastet.
- 40 % der Befragten (UK: 42 %) vernachlässigen ihre sozialen Aufgaben.
- 39 % der Befragten (UK: 36 %) verbringen weniger Zeit mit ihren Kindern.
- 35 % der Befragten (UK: 32 %) gaben ab, Verabredungen mit Freunden oder Familie wegen des Jobs abzusagen.
- Einer von fünf Befragten in UK machte den Job für Strapazen in einer Freundschaft oder einer Liebesbeziehung oder für deren Bruch verantwortlich.
Der Umfrage nach, macht den IT-Verantwortlichen der Jobstress auch gesundheitlich zu schaffen:
- 42 % der Befragten (UK: 31 %) klagen über zu wenig Schlaf.
- Rund jeder Vierte (US: 22 %; UK: 16 %) gibt an, sich körperlich nicht besonders gut zu fühlen.
- 20 % der Befragten (UK: 29%) berichten von nachgewiesenen stressbedingten Beschwerden, zum Beispiel Bluthochdruck.
Die Studie hat sich ferner noch mit den skurillen Anfragen von Endnutzern befasst. Ein paar Beispiele und alle anderen Ergebnisse können Sie hier nachlesen.