Eigentlich sollte man meinen, dass Firmen, die sich mit BYOD-Strategien auseinandersetzen und diese als sinnvolles Mobility Konzept für ihr Unternehmen erachten, zumindest so vernünftig sind, parallel dazu ein Mobile Device Management-System zu betreiben oder einzurichten, um ihre Endgeräte und die darauf befindlichen Unternehmensdaten und privaten Userdaten so effektiv wie möglich zu sichern, zu schützen und sicher zu verwalten. Es geht im Kern darum, die Risiken, die ein BYOD-Konzept, welches den Mitarbeitern gestattet, die privaten mobilen Endgeräte auch für Unternehmenszwecke zu nutzen, in sich birgt auf ein erforderliches Mindestmaß zu minimieren.
Hier im Blog und auch in unserem Whitepaper zum Thema BYOD unter dem Titel „Private Nutzung von mobilen Endgeräten in Unternehmen – Ein Überblick von Bring Your Own Device (BYOD) bis zu Private Use of Company Equipment (PUOCE) mit Hinweisen zur Entwicklung einer Mobility Strategie und Einführung und Nutzung von Mobile Device Management (MDM)“ haben wir bereits sehr ausführlich vor allem auf die Gefahren, die von einer BYOD-Strategie für die Unternehmenssicherheit ausgehen – diskutiert und hingewiesen. Denn BYOD bedeutet neben einer Vielzahl rechtlicher Problemstellungen im Wesentlichen eine steigende Gerätevielfalt, stark erhöhten Administrationsaufwand (sofern diese Geräte denn überhaupt irgendwo eingebunden werden) und natürlich ein hohes Sicherheitsrisiko für das Unternehmen selber. Denn es wird äußerst schwierig, bei solchen Konzepten den Schutz unternehmensinterner Daten vor unbefugten Zugriffen Dritter zu gewährleisten.
Umso erstaunter lese ich im Artikel BYOD hemmt die Einführung von Mobile-Device-Management-Systemen! von Tobias Brockmann auf mobile zeitgeist vom 5.2.2014 über die Ergebnisse einer Studie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Forschungsgruppe Kommunikations– und Kollaborationsmanagement. Diese Forschungsgruppe hat 95 IT-Manager deutscher Unternehmen nach den Faktoren befragt, die einen Einfluss auf die Entscheidung zur Einführung eines Mobile-Device-Management-Systems haben können. Und sie zeigt zumindest im Rahmen dieser empirischen Erhebung in einer der abgefragten Hypothesen, dass – sofern ein Unternehmen BYOD zulässt – diese Entscheidung der Einführung einer Lösung zur Verwaltung mobiler Endgeräte (MDM-System) entgegensteht.
Demnach behindert eine BYOD-Strategie die Einführung von MDM-Lösungen. Allerdings sollte bei dieser Aussage berücksichtigt werden, dass hierbei auch die Unternehmensgröße eine Rolle spielt: es sind eher die kleineren Unternehmen die sich – sofern sie BYOD erlauben – gegen ein MDM-System entscheiden.
Ich habe mich im letzten Jahr sehr intensiv mit der Thematik zum Thema BYOD auseinandergesetzt und kann nicht verstehen, dass Unternehmen so leichtfertig mit ihren eigenen Ressourcen, ihrem Kapital und Knowhow umgehen. Die Mobility spielt mittlerweile eine sehr große Rolle in den Firmen, es werden zunehmend mobile Endgeräte auch in interne Systeme eingebunden. Auch wenn mit einem BYOD-Konzept vordergründig vielleicht Investitionskosten in die Geräte eingespart werden können, so überwiegen die Folgekosten und Nachteile sehr schnell.
Es spricht nichts dagegen, BYOD geplant umzusetzen, aber dann sollte das einhergehen mit der Einführung eines MDM-Systems, das diese Geräte sicher verwalten kann, damit die Daten auf diesen Geräten sinnvoll geschützt werden. Es geht hier schließlich um den Schutz und die Sicherheit der Unternehmensdaten und damit sollte man meines Erachtens verantwortungsvoll und nicht leichtfertig umgehen. Das ist man nicht nur der Firma sondern auch den Mitarbeitern schuldig.
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