Geld gegen gute Ideen – warum es für Unternehmen sinnvoll ist, Mitarbeiter für erfolgversprechende Vorschläge finanziell zu belohnen

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Mitarbeiter stecken voller guter Ideen, die es von Unternehmensseite nur aus ihnen herauszukitzeln gilt. Doch dazu bedarf es eines gezielten Ideenmanagements, das auch Prämien beinhaltet. Wer das vorweisen kann und es schafft, seine Mitarbeiter kontinuierlich an der Ideensammlung zu beteiligen, kann seine Umsätze beträchtlich steigern.

Betriebliches Vorschlagswesen, kurz: BVW, nannte man es früher, heute heißt es einfach Ideenmanagement und klingt damit auch etwas weniger sperrig und altbacken. Doch egal welchen Namen diese innerbetriebliche Maßnahme im Laufe der Geschichte nun trug – stets war sie von größter Relevanz für den Unternehmenserfolg, und daran hat sich bis heute nichts geändert. Führungskräfte großer Konzerne aber auch kleiner und mittelständischer Unternehmen bezeichnen das Ideenmanagement, bei dem Mitarbeiter gezielt dazu aufgerufen werden, Ideen und Verbesserungsvorschläge einzubringen und dafür in der Regel gut finanziell belohnt werden (mitunter bis zu 30 Prozent des Verbesserungsnutzens), gar als eines der wichtigsten Instrumente zeitgemäßer Unternehmensführung. Und das ist es in der Tat, denn nicht nur die Manager und ausgewiesenen Experten der Firmen können dazu beitragen, dass Prozesse und Produkte optimiert werden: Auch die Mitarbeiter verfügen aufgrund der „Innensicht“ und der jahrelangen Nähe zum Produkt oftmals über ein hohes Maß an unverzichtbarem Wissen und können eher sagen, wo es „hakt“ und wo man etwas optimieren könnte.

In meinem Beitrag Innovationserfolg in Unternehmen – aller guten Dinge sind drei vom 11.9.2012 hatte ich die drei wesentlichen Faktoren für den unternehmerischen Erfolg skizziert, die bei einer aktuellen Studie ausgemacht wurden. Eine gute Kommunikations- und Kooperationskultur war eine dieser drei Hauptsäulen, und als Teil derer, so meine ich, darf man ruhig auch das Ideenmanagement verstehen. Zwar mag hier die finanzielle Belohnung als Triebfeder für eine effizientere, „regere“ Kommunikation bzw. Kooperation ausschlaggebend sein, doch verwerflich ist das nicht. Im Gegenteil: Warum sollten Mitarbeiter nicht Geld dafür bekommen, wenn sie eine erfolgversprechende Idee, ein cleveres Konzept an ihren Vorgesetzten weitergegeben haben und so für mehr Umsatz sorgen? Außerdem werden die Ideengeber im Zuge der Prämierung meist auch offiziell gewürdigt und sind damit durchaus ein Ansporn für andere, sich ebenfalls stärker zu beteiligen und vielleicht auch im Team etwas auszuarbeiten.

Lohnenswert ist das Ideenmanagement für die Unternehmen selbst allemal, wie ein Report des Deutschen Instituts für Betriebswirtschaft (dib) aus dem Jahr 2011 (dib-Report 2012) belegt. Die an der Umfrage beteiligten 163 Firmen (darunter: kleine, mittelständische und große) haben demzufolge fast anderthalb Millionen Vorschläge von insgesamt 554 233 Einreichern verzeichnet. Der daraus errechnete Gesamtnutzen lässt sich auf annähernd 1,5 Mrd. Euro beziffern. Ein erkleckliches Sümmchen, das für eine gezielte und kontinuierliche Kultivierung des „Ideeneintreibens“ spricht. Und diese ist notwendig, denn der Erfolg des Ideenmanagements stellt sich nicht von alleine ein. Mitarbeiter geben ihre Ideen nicht „einfach so“ an ihre Vorgesetzten weiter – vielmehr, so berichten große Unternehmengruppen mit erfolgreichem Ideenmanagement,  bedarf es  eines durchdachten Anreizsystems und gezielter Werbeaktionen. Bleibt also nur noch der Apell an die Unternehmen: Investiert und profitiert!

Via: Industrieanzeiger

Bild: © Sergej Khackimullin – Fotolia.com

 

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Ein Kommentar

  1. Es ist schade, dass Unternehmen und Unternehmer es nicht als selbstverständlich ansehen ihre Mitarbeiter am finanziellen Erfolg lukrativer neuer Ideen zu beteiligen – dass man das diskutieren muss ist i.m.h.o. kein sonderlich gutes Zeichen. Eher ein Zeichen dafür, dass wir bisher womöglich mit angezogener Handbremse gefahren sind….

    – Andreas

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