Das Programm platzt aus fast allen Nähten: 1.103 Aussteller aus 39 Ländern, 230.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche und 219 Weltneuheiten – mehr geht nicht. Und das macht sich auch bei den Zuschauerzahlen bemerkbar: Bis Sonntagmittag lockte die automobile Leitmesse bereits deutlich über 350.000 Besucher nach Frankfurt. Im Vergleich zur IAA 2013 entspricht dies einem Anstieg um knapp ein Zehntel.
Merkel eröffnet die weltweit wichtigste Mobilitätsmesse
Am Donnerstag eröffnete Bundeskanzlerin Angela Merkel die 66. IAA Pkw. Mehr als 1.000 hochrangige Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft waren geladen. Die Kanzlerin lobte die Innovationskraft der Unternehmen. Eine starke und innovative Automobilindustrie sei wichtig für die Entwicklung Deutschlands und Europa, so Merkel weiter. Beim Thema automatisiertes Fahren betonte sie, es komme vor allem auf Datenübertragung, Datenschutz und standardisierte Schnittstellen an.
Danach ging es für die Bundeskanzlerin einmal quer durch die Messehallen: BMW, Ford, ZF Friedrichshafen, Toyota, Opel, Bosch, Continental, Daimler, Audi, Volkswagen und Porsche.
Der Doktorin der Physik dürfen bei diesem Rundgang bestimmt auch die E-Autos ins Auge gefallen sein.
Elektroautos: Deutschland will an die Spitze
Die deutsche Industrie ist sich sicher: Deutschland kann der führende Anbieter und ein wichtiger Markt für Elektroautos sein. Die Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften haben das Ziel formuliert, Deutschland zum Leitmarkt für Elektromobilität zu machen. Bis 2020 sollen eine Million Elektroautos in Deutschland unterwegs sein – so will es die Politik. Außerdem sollen 30.000 zusätzliche Arbeitsplätze rund um die Elektromobilität entstehen.
Wenn die Politik die Chance, „Leitmarkt“ zu werden, ernsthaft ergreifen will, müssen rasch und entschlossen dafür die Voraussetzungen geschaffen werden, sonst wird das Vorhaben scheitern, so Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), am 21. September bei einem gemeinsamen Symposium mit der IG Metall.
Die Richtung scheint zu stimmen: Insgesamt 22 E-Autos werden in diesem Jahr von deutschen Herstellern auf der IAA präsentiert. Bis zum Jahresende sollen sieben weitere Modelle hinzukommen. Dafür hat die deutsche Industrie mehr als 17 Milliarden Euro investiert.
„Mobilty connects“ – Herausforderung und Chance
Unter dem Motto „Mobilität verbindet“ läuft die diesjährige IAA 2015. „Und es passt zu dieser weltweit wichtigsten Automobilmesse wie maßgeschneidert. Denn der Megatrend des vernetzten und automatisierten Fahrens wird in Frankfurt für alle sichtbar, greifbar, erlebbar! Und wir sind international verbunden auf der IAA wie kaum anderswo, so Wissmann. Der VDA-Präsident sieht dabei aber nicht nur die Industrie, sondern auch die Politik in der Pflicht: „Wir ruhen uns nicht aus, sondern ergreifen die Chancen, die sich mit Vernetzung und Digitalisierung bieten. Die Politik, vor allem die europäische, sollte dazu beitragen: Wirkungsvolle Regeln für die Vernetzung, aber auch für die digitale Infrastruktur können und sollen sinnvollerweise in einem europäischen Kontext geregelt werden.“
Man darf also darauf gespannt sein, inwieweit sich das Automobil mit der digitalen Welt in Zukunft verbinden wird. Eines ist sicher: Die beiden Sparten wachsen immer weiter und schneller zusammen.
Wer sich für die neuesten Trends auf dem Automobilmarkt interessiert, kann die IAA noch bis einschließlich 27. September 2015 besuchen. Mehr Informationen gibt es hier.
Beitragsbilder: IAA/Verband der Automobilindustrie e. V.