René Obermann hat sicher mehr erwartet. Der Netzausbau des Glasfasernetzes stockt bereits in den Anfängen und katapultiert das gewünschte Telekom-Highspeed-Internet in Deutschland weiter zurück in die Steinzeit. Der Chef der Deutschen Telekom musste zwei Städte von der Liste streichen – Einwohner von Erlangen und Münster schlossen nach eigenen Angaben zu wenige Vorverträge ab. Das teure Netz wird nur bei guter Nachfrage verlegt.
Internet in Deutschland war schon immer ein schwieriges Unterfangen. Obwohl die Bundesregierung ein klares Ziel vorgab, stockt der Ausbau des Glasfasernetzes. Nun streicht die Telekom die Städte Erlangen und Münster von der Ausbau-Liste.
Da im vergangenen Aktionszeitraum leider nicht genug Vorverträge abgeschlossen wurden, können wir die geplanten Ausbaugebiete in Erlangen und Münster nicht an das Giganetz anschließen. Alle Kunden, die bereits einen Vorvertrag oder eine Nutzungsvereinbarung unterzeichnet haben, werden von uns separat informiert.
Mindestens zehn Prozent Vorverträge, ansonsten kein Glasfaser
Das Thema hatte ich bereits vor fast genau einem Jahr auf dem Schreibtisch. Damals ging es um „Fächendeckend Breitband“. Meine heutige Erkenntnis: Deutschland steckt im Datenstau. Der Telekom darf man dabei nur bedingt einen Vorwurf machen. So kostet der Netzausbau Milliarden. Da gibt es nur eine Technik, die flächendeckend annähernd unbegrenzt Bandbreite liefern wird – Glasfaser. Die Wirtschaftswoche berichtet heute, dass mindestens zehn Prozent einen Vorvertrag abschließen müssen. „Erst dann beginnt die Telekom mit den Netzarbeiten.“
Grund für die wenigen Verträge sind wahrscheinlich die Anbieter vor Ort. In Münster hat Unitymedia einen Großteil seines Netzes auf 150 Megabit pro Sekunde aufgerüstet, in Erlangen hat M-Net, ebenfalls ein lokaler Anbieter, seine Glasfasernetze gespannt.
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