Am heutigen Tag findet der nationale IT-Gipfel in Hamburg statt. Zahlreiche prominente Gäste aus der Politik wie die Kanzlerin, der Vizekanzler und fünf weitere Bundesminister sowie aus der Wirtschaft u.a. Telekom-Chef Timotheus Höttges nehmen daran teil.
Der nationale IT-Gipfel soll als zentrale Plattform für die Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zur Stärkung des IT-Standortes Deutschland dienen. In drei hochrangigen Foren werden heute die Themen „Wettbewerbsfähigkeit in der digitalen Ökonomie“, „Transparenz, Sicherheit, Vertrauen – digitale Zukunft gestalten“ sowie „Arbeiten und Leben in der digitalen Welt“ erörtert.
Die IT-Branche hat sich in den letzten Jahren zu einer Schlüsselbranche für die deutsche Volkswirtschaft entwickelt: schon jetzt ist sie nämlich zweitgrößter Arbeitgeber in der Industrie. Damit liegt sie knapp hinter dem Maschinenbau, aber deutlich vor anderen Branchen wie etwa der Automobilindustrie. Durch diese Entwicklung hat die Zahl der Arbeitsplätze in der Informationstechnologie in Deutschland deutlich zugenommen. Binnen fünf Jahren haben die IT-Unternehmen fast 100.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, so der IT-Branchenverband Bitkom.
Trotz dieser positiven Tendenz droht Deutschland den internationalen Anschluss zu verlieren, denn nicht überall in Deutschland gibt es schnelle Internetanschlüsse, bei der Cybersicherheit steht man erst am Anfang und die Rahmenbedingungen für die Gründung innovativer Firmen sind nicht die besten. Es gibt also eine Menge zu tun, um im Internetzeitalter nicht ins Hintertreffen zu geraten. Einen ersten Schritt hat die Bundesregierung mit einer digitalen Agenda gemacht, die sie vor wenigen Wochen vorgelegt hat. Neben einer Strategie zum zwingenden Ausbau der Infrastruktur wurde so auch ein IT-Sicherheitsgesetz erarbeitet. Dies soll dazu genutzt werden, damit die Behörden einen Überblick darüber bekommen, wie häufig Deutschland Opfer von Cyberattacken wird. Unternehmen und Behörden sind in Zukunft nämlich dazu verpflichtet, Angriffe zu melden.
Auch beim Thema Start-ups liegt Deutschland mit einer Quote von 4,2 Prozent weltweit gerade mal im Mittelfeld. Durch die schlechten Rahmenbedingungen werden die Start-ups in den seltensten Fällen zu Global Playern. Gerade das wenige Risikokapital für kleine Unternehmen bremst die Möglichkeiten. Einzig in Berlin gibt es eine Start-up-Szene, die international wahrgenommen wird. Daher prüft die Regierung Maßnahmen, damit Geldgeber mehr Risikokapital zur Verfügung stellen.
Zuletzt ist auch Industrie 4.0 ein Thema des IT-Gipfels, da Fachleute dort ein großes Wachstumspotenzial für die deutsche Wirtschaft sehen. Die zunehmende Digitalisierung, die Antrieb für viele Innovationen ist, wird auch bei der Produktion realer Güter bald zu bahnbrechenden Veränderungen führen, glauben Branchenexperten. Durch die anzunehmenden Produktivitätssteigerungen würde Deutschland auch aus der vierten industriellen Revolution gestärkt hervorgehen, sollte alles klappen.
Bild: Tim Reckmann, pixelio.de
Ein Kommentar
Umso wichtiger ist, dass die digitale Agenda schnell Fahrt aufnimmt und konkrete Ergebnisse in den gesteckten Rahmenbedingungen schafft um auch kurzfristig die Basis für eine positive Entwicklung im IT Umfeld zu schaffen. Denn Zeit nimmt bei der Digitalisierung, aufgrund der Schnelllebigkeit einen sehr wichtigen Stellenwert ein.