Bisher verband ich Supercomputing mit wissenschaftlichen oder militärischen Themen. In Italien setzt man nun einen Rechner mit dem Überwachungsprogramm Serpico ein – um Steuersünder und ihre Bankkonten ausfindig zu machen. Die Regierung schweigt, die Betroffenen Bürger allerdings auch.
Spiegel Online berichtet, dass ab sofort berühmte Namen und die Personen dahinter nicht mehr geschützt werden. Als Beispiel nennt das Magazin ein schönes Beispiel: „Als Alessandro Twombly vier Millionen Euro von einem italienischen Konto seines verstorbenen Vaters, des Malerstars Cy Twombly, in die USA überweisen wollte, schlug ein römischer Supercomputer Alarm und setzte Steuerfahnder in Bewegung“. Anmerkung des Autors: „Lieber Spiegel, bitte keine Abmahnung senden.“
Aus insgesamt 2.000 Servern soll Serpico bestehen. Sie stehen angeblich im Untergeschoss eines römischen Bürohauses und sollen sogar 24 Stunden lang die italienischen Bankkonten durchsuchen – pro Sekunde speichert der Rechner zirka 22.000 Files. Zur selben Zeit werden die Information analysiert, zugeordnet und abgespeichert – wir sprechen hier von mehreren Hundert Terabyte. Was allerdings noch schlimmer wiegt: Seit Jahren soll der Rechner schon die Bankkonten inklusive Kunden filzen; das Bankgeheimnis bleibt dabei ab sofort auf der Strecke. Und bisher schweigt die italienische Regierung und gibt keine wirklich brauchbaren Details preis, die Bürger bleiben allerdings auch ruhig.
Bildrechte-Teaser: (c) ferkelraggae – Fotolia.com
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