M-net verbaut Glasfaser in Augsburg, Telekom schaut zu

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Kopfschütteln und Fragen über Fragen – mehr kann ich zurzeit nicht anbieten. Warum? Anfang der Woche ließ René Obermann, Chef der Telekom, die bereits erwartete Bombe platzen. „Glasfaser ja, aber nicht überall.“ In Augsburg beispielsweise wird der rosa Riese kein Glas verlegen, dort macht sich M-net breit, wie schon in Erlangen. Damit wird zusätzlich 7.700 Haushalten in Augsburg ein Internetanschluss mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde ermöglicht.

Die Stadt Augsburg ist endgültig auf dem Sprung in die erste Liga der Glasfaser-Metropolen Deutschlands. Das groß angelegte Infrastrukturprojekt, in das die Stadtwerke Augsburg und der Telekommunikationsanbieter M-net für diesen Projektabschnitt gemeinsam rund 5,7 Millionen Euro investieren, bedeutet ein Mehrwert für die Region. Da ist sich der Sprecher des Unternehmens, Wolfgang Wölfle sicher. „Wir haben im Gegensatz zur Telekom keine Vorbedingungen aufgestellt. Ein Blick auf das Potenzial und der wirtschaftliche Hintergrund der Stadt selbst reichte uns zu investieren.“ Die Telekom hatte im Vorfeld Vorverträge vorausgesetzt. „Da im vergangenen Aktionszeitraum leider nicht genug Vorverträge abgeschlossen wurden, können wir die eigentlich geplanten Ausbaugebiete nicht bedienen“, so ließ es unter anderem der Kommunikationsanbieter verlauten.

M-net zielt auf die Endverbraucher, Telekom auf Unternehmen

M-net realisiert den Hochgeschwindigkeits-Internetzugang mit einer Bandbreite von bis zu 100 Megabit pro Sekunde über die direkte Erschließung einer Immobilie mit einem Glasfaserkabel. Je nach technischer Umsetzung wird in der Immobilie die kostenfreie Installation eines Hardware-Gerätes (sogenannte Multi-Dwelling-Unit) im Keller vorgenommen, weitere bauliche Maßnahmen sind dann nicht erforderlich.

Wölfle betonte gegenüber MIT-Blog allerdings, dass zunächst der Endverbraucher versorgt wird – wirtschaftliche Unternehmen werden auf Anfrage aber auch bedient. Die Telekom schielt dagegen, wahrscheinlich wegen den hohen Investitionen, auf die Unternehmen, erst dann auf den Endverbraucher. Zudem muss der Hausbesitzer eine Verfügung unterschreiben, die die Verlegung des Glasfasers ins Gebäude ausschließlich über die Telekom zulässt. Und zwei Glasfaseranbieter sind nicht wirklich tragbar.

Bildrechte-Teaser: (c) jochenL.E. – Fotolia.com

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