Überall stoßen Menschen mit Behinderung auf für sie unüberwindbare Hindernisse. Die Aktion Mensch hat nun das Fraunhofer IGD für seine im Rahmen des Projekts VAALIDATE entwickelte Lösung gelobt: Durch 3D-Simulation ermöglicht diese das Erkennen von Barrieren in Gebäuden und Städten schon in der Planungsphase.
Eine Treppe und weit und breit keine Rampe in Sicht. Für viele Rollstuhlfahrer bzw. Gehbehinderte gehört diese frustrierende Situation zum täglichen Erleben. Neben Kirchen, Restaurants oder Supermärkten sind selbst öffentliche Gebäude wie z. B. Universitäten häufig nicht komplett barrierefrei. Das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD hat nun im Zuge des Projekts VAALIDATE eine smarte Lösung entwickelt, die es erlaubt, Hindernisse schon in der Planungsphase zu erkennen. Mithilfe einer 3D-Brille und einem speziellen Rollstuhl können Bauherren oder Architekten eine simulierte „Testfahrt“ durch das geplante Baufeld unternehmen und dieses auf mögliche Barrieren hin prüfen. Quasi präventiv können Planungsfehler so schon im Vorfeld erkannt und vermieden werden.
Ein echter Zugewinn für alle Behinderten, findet auch die Aktion Mensch. Die größte private Förderorganisation, die sich unter anderem für Menschen mit Behinderungen einsetzt, hat die Lösung des Fraunhofer IGD ausdrücklich als großen Schritt in die richtige Richtung gewürdigt. Und das ist sie in der Tat: Zusätzlich anfallende Nachrüstkosten bei teuren Neubauten entfallen, Architekten verfügen jetzt über ein preisgünstiges Simulationsinstrument für das „richtige“ Bauen. In Zukunft kann man also darauf hoffen, dass überhohe Bodenschwellen, Drehtüren oder zu enge Fahrstühle bald der Vergangenheit angehören.
Via: PresseBox
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