Sind wir im Gegensatz zu anderen Ländern einen Schritt näher an der Netzneutralität? Ein Bericht der EU-Aufsichtsbehörde, wie oft Internet-Provider den Verkehr drosseln, könnte zumindest darauf schließen. Neelie Kroes, seit Februar 2010 EU-Kommissarin für die Digitale Agenda, will zudem die Netzneutralität in der EU sicherstellen. Auch der Verband Bitkom äußert sich aktuell ähnlich zu diesem Thema.
Einige werden wahrscheinlich etwas freundlicher dreinblicken. So soll die Netzneutralität auf EU-Ebene durchgesetzt werden. Die EU-Kommissarin für die digitale Agenda Neelie Kroes kündigte nun an, die Gleichbehandlung der Daten an die Tagesordnung zu setzen – angeblich soll ein neuer Bericht des Body of European Regulators for Electronic Communications (BEREC) den Ausschlag gegeben haben. In Europa haben zwar die meisten Europäer mit der eingeschränkten Netzneutralität weniger am Hut. „Doch einige Fälle sind dahingehend noch beunruhigend, weil eben die Politik eingreifen müsse, um die Verbraucher zu schützen“, so Kroes.
„Netzneutralität ein Muss“
Auch der Hightech-Verband Bitkom plädiert für eine Versachlichung der Debatte zur Netzneutralität. „Wir treten mit Nachdruck für Netzneutralität ein“, sagte Bitkom-Präsident Prof. Dieter Kempf anlässlich der Veröffentlichung einer Studie des Gremiums europäischer Regulierungsstellen (Gerek). Eine präventive Regulierung sei auf dem wettbewerbsintensiven deutschen Telekommunikations- und Internet-Markt nicht erforderlich.
So stellt genau diese Gerek-Studie fest, dass Internet-Telefonie (Voice-over-IP, VoIP) von manchen Mobilfunkanbietern in Europa unterbunden werde. In Deutschland, so Kempf, könnten jedoch in allen Netzen VoIP-Dienste genutzt werden, abhängig vom gewählten Tarif. Diese Wahlmöglichkeit für Verbraucher sei das Ergebnis eines außergewöhnlich hohen Wettbewerbsniveaus im deutschen Telekommunikationsmarkt. An der Gerek-Studie beteiligten sich 250 Festnetz- und 150 Mobilfunk-Anbieter.
Und was bei dem seit Jahren anhaltenden Blabla zufrieden stimmt. Kroes machte deutlich, dass sie Provider dahingehend zwingen würde, das „volle Internet“ anzubieten. Sogar von Förderung sei in diesem Fall die Rede.
Via: European Commission, TDNet UK
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