Produktchancen zielführend bewerten und entwickeln

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Die objektive Bewertung von Produktchancen und -risiken ist eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Produktentwicklung. Nur wenn alle Aspekte des potenziellen Nutzens bzw. Schadens in die Bewertung einfließen, erkennt der Entscheider das volle Ausmaß und entscheidet entsprechend.

Subjektive Beurteilungen führen zu falschen und nicht nachvollziehbaren Entscheidungen. So kommt es zwischen Vertrieb, Entwicklung und Produktion ständig zu Reibereien, weil jeder die Wichtigkeit seiner Projekte höher einstuft und Druck auf die Entwickler und Konstrukteure ausübt. Es kommt zu Machtkämpfen, bei denen sich der Stärkste durchsetzt. So werden seine Entwicklungsprojekte vorangetrieben und nicht diejenigen mit dem höchsten Chancen- oder Risikopotenzial.

Hierdurch verschieben sich ständig die Prioritäten und die Zahl der angefangenen und unterbrochenen Projekte steigt. Das demotiviert nicht nur die Entwickler und Konstrukteure, sondern kostet das Unternehmen Zeit, Geld und Kundenzufriedenheit. Geschieht dies über einen längeren Zeitraum, verliert das Unternehmen seine Wettbewerbsfähigkeit, da es nicht über die Produkte/Leistungen verfügt, um seine Marktstellung zu halten.

Hier schafft die Erfolgsfokussierte Priorisierung – Abhilfe. Mit dieser universellen Methode werden alle Ereignisse, Potenziale und Probleme mit Auswirkungen auf das Unternehmen bewertet – natürlich auch die Marktchance von Produkten/Leistungen.

Das Besondere an ihr sind ihre universelle Einsetzbarkeit, die objektiven Kriterien und die Berechnung eines eindeutigen Wertes. Dieser liegt immer zwischen 1 und 1.000 – je höher er ist, desto höher ist der Handlungsbedarf und umso höher ist der Nutzen, z. B. einer Produktentwicklung oder –verbesserung.

Die EPZ zeigt den Nutzen für das Unternehmen ebenso sicher an, wie die Kalorie den Nährwert von Lebensmitteln. Die Objektivität der Methode schafft Vertrauen und stellt sicher, dass geeignete Maßnahmen geplant und ohne zeitraubende Diskussionen freigegeben werden. Durch ihren eindeutigen Wert erkennt jeder auf einen Blick die Bedeutung des Potenzials und die Priorität der eingeleiteten Maßnahmen wird eindeutig kommuniziert. Mit der EPZ wird sichergestellt dass Aufgaben und Maßnahmen mit hoher Priorität immer zuerst umgesetzt werden und sich das Unternehmen bestmöglich entwickelt.

An folgendem Beispiel werden wir die Funktion der Methode aufzeigen.

Beispiel:

Im Gespräch zwischen Vertrieb und Entwicklung entsteht die Idee für ein neues Produkt dessen Marktchance folgendermaßen eingestuft wird. Der Vertrieb hält es für sehr wahrscheinlich, dass innerhalb eines Jahres bis zu 500.000 EURO Gewinn mit dem neuen Produkt erzielbar ist. Zudem wird die Effizienz einer ganzen Kundengruppe gesteigert und es trägt zur Realisierung der Unternehmensvision „Wir setzen Branchenstandards“ bei.

© conVek GmbH

© conVek GmbH

Nach der objektiven Einstufung (gelb markiert) wird die ErfolgsPrioritätsZahl (EPZ) ermittelt. Sie zeigt an, wie hoch der Handlungsbedarf und somit der Nutzen einer Maßnahme für das Unternehmen ist. Hierzu werden die drei ermittelten Einzelwerte miteinander multipliziert. Da der Schaden bzw. Nutzen anhand mehrerer Aspekte betrachtet wird, fließt der Aspekt mit der höchsten Auswirkung in die Berechnung der EPZ ein.

8  x  5  x  10  =  400 (EPZ)

Seit kurzem gibt es auch ein Excel-basiertes Tool mit der treffenden Bezeichnung ErfolgsKompass®. Mit ihm wird der geringe Aufwand nochmals minimiert – in nur einer Minute stuft der Entscheider den Vorgang ein und erhält die EPZ. Mit ihm entfällt nicht nur die lästige Berechnung der EPZ sondern der Vorgang wird auch nachvollziehbar dokumentiert und die gesetzlich und normativ geforderten Nachweise werden nebenbei erstellt. Zudem erhält der Entscheider konkrete Empfehlungen dazu, welche Maßnahmen angemessen und zielführend sind.

Weitere Informationen zur Erfolgsfokussierten Priorisierung :

Artikelbild: © DREIDESIGN.com – Fotolia.com

Über den Autor

Gregor Stausberg wird 1958 im Rheinland geboren und lebt seit Jahren in der Schweiz.
Ab 1979 arbeitet er in einem namhaften Familienunternehmen der Papierverarbeitung und übernimmt bald Führungsverantwortung in Vertrieb, technischem Support und für das Management-System.
Seit 1995 unterstützt er als Unternehmensberater zahlreiche Firmen auf ihrem Weg zum Erfolg. Seine Schwerpunkte sind Strategie- und Organisationsberatung.
Bereits Ende der 1980er setzt er die damals noch weitgehend unbekannten QM-Methoden wegen ihres betriebswirtschaftlichen Nutzens in der Unternehmensführung um.
Die Lösungsansätze dieser Zeit genügen nicht seinen Anforderungen an Effektivität und Effizienz. So beschäftigt er sich intensiv mit den Prinzipien für Erfolg. In seine Problemlösungen fließen Erkenntnisse aus Führungs- und Strategielehre, Bionik und Kybernetik ein.
Zahlreiche Referenzen belegen den erfolgreichen Einsatz seiner Führungsinstrumente in der betrieblichen Praxis. 2007 erhält er ehrenhalber den Qualitätspreis NRW und beim Strategiepreis 2012 wurde er Finalist in der Kategorie beste Innovation.
Seit 2002 veröffentlichte er zahlreiche Fachbeiträgen für ein Nachschlagewerk des Forum-Verlag. 2012 veröffentlichte er den ersten von drei Bänden.
PRIORISIERUNG – Unternehmen effektiv führen erschien vor wenigen Wochen, PERFORMANCE – Unternehmen messbar beschleunigen wird im ersten Quartal und BALANCE – Marktführer werden und bleiben im zweiten Quartal 2013 erwartet.

Kontakt zum Autor: gs1@convek.com

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