Protonet Box: NAS und Cloud Computing mit dem gewissen Style

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Google-Besuch, DDB Tribal sowie ein Treffen beim Windenergie-Anlagenhersteller Vestas standen letzte Woche bei einem Besuch in Hamburg an. Mein mobiles Büro platzierte ich kurzerhand im Betahaus, in dem ich bereits zu Anfang den verrückten Haufen von Protonet kennenlernte. Wie die schlauen Köpfe selbst behaupten, bieten sie eine schlüsselfertige und soziale Infrastruktur für kleine Unternehmen an. Ich persönlich mag den klassischen Network-Attached-Storage ja nicht, die Protonet Box hat mich aber positiv überrascht.

Eins vorweg: Die kleine Box sieht verdammt stylisch aus, sie hat allerdings mehr zu bieten als nur das gewisse Etwas. Wer also noch ein wenig Technik möchte, darf nun gerne weiterlesen. Ali Jelveh, Gründer, Geschäftsführer und selbst ernannter Chief Revolutionary Officer von Protonet nahm sich die Zeit und zeigte mir die wichtigsten Features im Schnelldurchgang.

16 Terabyte, Reverse-Proxy und Inhalte werden direkt in Channels integriert

Der Netzwerkspeicher bekommt ab Werk zwei mal zwei Terabyte-Festplatten gegönnt; bis zu 16 Terabyte sind möglich. Dabei ist mit „Werk“ eine örtlich unbekannte Werkstatt/kleine Fabrik in Hamburg gemeint. Auf dem Gerät läuft eine von Protonet selbst entwickelte Web-Software, die sich – wie anfangs bereits erwähnt – an kleine mittelständische Unternehmen richtet. Das integrierte Chat-System unterstützt über das lokale Netzwerk öffentliche sowie private Unterhaltung. Und obwohl die Box direkt im lokalen Netz des Kunden steht, lässt sich jeder Protonet-Server über einen Reverse-Proxy des Anbieters auch direkt ins Internet stellen.

Das NAS verfügt zudem über eine fertige WiFi- und Netzwerkinfrastruktur inklusive Gäste-WLAN und privatem WLAN. Bei bis zu 16 Terabyte interner Speicher, versprechen die Entwickler sogar einen lautlosen Betrieb – dank des eigens entwickelten Kühlmechanismus‘. Natürlich können alle gängigen Peripheriegeräte wie Drucker und zusätzliche Speichermedien angeschlossen werden. Der im selbstentworfenen Gehäuse steckende Server läuft unter Ubuntu Server LTS und greift auf eine AMD-CPU mit 1,8 Gigahertz sowie 4 Gigabyte Speicher zurück.

Zurzeit arbeitet das Team an einer neuen und übersichtlicheren Oberfläche. Während des Rundumschlags ist mir genau diese negativ aufgefallen. Für nicht technisch versierte Personen ist die Oberfläche vielleicht noch zu nerdig. Die einzelnen Channels, über die auch kommuniziert wird, verfügen über eine per Drag and Drop befüllbare Dateiablage. Was besonders gefällt: Bereits im Internet liegende Inhalte lassen sich direkt über den Chat einfügen und auf den Server kopieren.

In der Praxis sieht das so aus: Kopiert der Nutzer URLs von Online-Diensten wie Flickr oder anderen Portalen, auf denen sich Inhalte hinter Links verstecken, lädt der Server die dort verlinkten Inhalte in sein eigenes Dateisystem und zeigt sie in der Chat-Oberfläche an. Die Box kommt nach eigenen Angaben mit bis zu 20 Terrabyte an Daten klar und steuert auf Wunsch die Lese- und Schreibberechtigungen. Eine Demo gibt es hier.

Wir möchten den Usern die Vorteile der Cloud- und Web-2.0-Dienste bieten mit voller Datenkontrolle. Praktisch betreibt man seine eigene Cloud, ohne je eine Zeile Code schreiben oder verstehen zu müssen.

Style hat seinen Preis

Administratoren werden zwar noch immer benötigt, doch liefert das Unternehmen jede Box vorkonfiguriert an die Kunden aus. Nur wenige Punkte müssen nach eigener Aussage beim ersten Start berücksichtigt werden. Sämtliche Fehlermeldungen sowie Statusberichte übermittelt der Protonet-Server, der einen dafür eingerichteten System-Channel nutzt. Im Gegensatz zu anderen NAS-Geräten setzt das Hamburger Unternehmen neben guten Specs auch auf ein hübsches Äußeres.

Der Style hat allerdings auch seinen Preis. So vertreibt Protonet seinen Kommunikationsserver über ein Leasing-Modell. Die Einrichtung kostet vorab schon mal 600 Euro; der Remote-Support, der Zugang zum Reverse-Proxy von Protonet und die Software-Aktualisierungen kosten monatlich 149 Euro.

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Ein Kommentar

  1. Freut mich das wir dich positiv überraschen konnten!
    Wir glauben fest daran das es möglich ist die Vorteile von Cloud und Local „magisch“ zu verbinden ;).

    „Für nicht technisch versierte Personen ist die Oberfläche vielleicht noch zu nerdig.“ <- da arbeiten wir stetig an einer Besserung!

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