Sehen Sie sich einmal die oben verlinkte Parodie auf PRISM an – es lohnt sich. Die amerikanische Firma Datacoup hat diese sehr gelungene Parodie auf PRISM ins Netz gestellt um auf Ihre (merkwürdige) Sicht von Datenschutz aufmerksam zu machen. Datacoup ist ein Startup, das eine Plattform etablieren will, auf der Menschen Ihre persönlichen Daten selbst verkaufen und hierdurch die Macht der zahllosen Daten-Broker einschränken könn(t)en.
Einmal abgesehen davon, dass derzeit noch nicht einmal die Beta dieses Projektes Online ist, zeigen die Ausführungen der Gründer auf ihrer Webseite und in ihrem Blog den diametralen Unterschied in der Betrachtung von Datenschutz zwischen den USA und Deutschland eindrucksvoll. Die Datacoup-Gründer führen aus:
strong>Our view on Data Privacy
We take a pretty unique view of privacy, and more specifically, data privacy. We don’t view privacy as putting up walls or fences, thereby blocking things from coming in or going out. That leads to an inevitable technology arms race between the data trackers and anti-trackers. Instead, we view privacy as a consumer empowered with their data. Doing with it whatever they see fit. Privacy, for us, is a consumer having an equal seat at the data negotiating table with businesses (and even government).
Selbst diese selbst ernannten amerikanischen Datenschützer verstehen Datenschutz und Privatheit noch nicht einmal im Ansatz – sie sehen die privaten Daten als Ware und wollen bei der Vermarktung dieser Ware lediglich Augenhöhe für die Konsumenten herstellen. Es geht also ausschließlich um Monetarisierung der Nutzung privater Daten – mit Datenschutz hat dies überhaupt nichts zu tun. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass Datacoup den mit ihrem Konzept erzielbaren Datenschutz und die damit verbundene Privatheit auf amerikanischen Servern, von der NSA und amerikanischen Behörden ggf. lückenlos überwacht, erbringt, wird besonders deutlich, wie absurd diese Sicht auf Privatheit und Datenschutz ist.
Selbst diese kleine Parodie beweist eindrucksvoll, dass Privatheit und Datenschutz mit amerikanischen Anbietern niemals seriös erbracht werden können. Dies schließt nicht nur die amerikanische Patriot-Act-Gesetzgebung aus. Dies schließt das völlig unterschiedliche Verständnis von Datenschutz und Privatheit aus. Hier tut sich kein kultureller Graben auf – hier bestehen kulturelle Abgründe in der unterschiedlichen und völlig unvereinbaren Wahrnehmung von Datenschutz und Privatheit. Nichtsdestotrotz – die Parodie ist toll und gelungen!
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