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Knapp 171 Millionen Fehltage gab es im Jahr 2023 in Deutschland aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen. Den größten Anteil daran haben unspezifische Rückenschmerzen. Mit knapp 129 AU-Tagen pro 100 Beschäftigten gehören Rückenschmerzen zu den Top 3 der Einzeldiagnosen.
„Vor allem Bewegungsmangel, ungünstige Körperhaltungen und Stress schwächen das Muskel-Skelett-System“, erklärt Dr. Stephan Sandrock, Leiter des Fachbereichs Arbeits- und Leistungsfähigkeit am ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft. „Obwohl Rückenschmerzen eine Volkskrankheit sind, ergreifen viele Unternehmen Präventionsmaßnahmen. Neben einer ergonomischen Arbeitsplatzgestaltung unterstützen sie ihre Beschäftigten dabei, selbst aktiv etwas für die eigene Gesundheit zu tun.“Mehr Bewegung, Sport und auch psychologische Gespräche können dazu beitragen, Rückenleiden zu lindern. Wie genau, erklärtder wissenschaftliche Experte des ifaa.

Menschen sollten vor allem auf einen gesunden Lebensstil achten. Dazu gehört unter anderem:

  • richtig heben und tragen,
  • bei sitzender Tätigkeit für regelmäßigen Belastungswechsel sorgen,
  • Ausgleichsübungen in den Arbeitsalltag integrieren,
  • sich in Pausen an der frischen Luft bewegen,
  • erlebten Stress mit Entspannungsübungen begegnen.

„Bereits im jungen Alter ist es wichtig, richtig zu heben und zu tragen. Für Beschäftigte aller Generationen gilt, dass sie vorhandene Assistenzsysteme wie Hebehilfen nutzen, die der Arbeitgeber zur Verfügung stellt,“ so Sandrock. „Oft nehmen gerade jüngere Beschäftigte die Belastung nicht so stark wahr. Folgeschäden machen sich oft aber erst später bemerkbar.“

Unternehmen zeigen Verantwortung

Unternehmen tragen im Rahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes durch verhältnis- und verhaltenspräventive Maßnahmen dazu bei, die Rückengesundheit ihrer Beschäftigten zu stärken.
Zum Beispiel durch: Die Förderung gesunder Arbeitsbedingungen durch eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes in der Produktion und im Büro.
Die Checkliste Ergonomie des ifaa unterstützt dabei, Arbeitsplätze ergonomisch zu bewerten: https://www.arbeitswissenschaft.net/checkliste-ergonomie

Die Eigenverantwortung der Beschäftigten für ihre Rückengesundheit kann gestärkt werden, indem Führungskräfte oder Kollegen sie ermutigen, richtig zu heben, Muskeltraining und Entspannungstechniken in den Alltag zu integrieren oder bei sitzender Bürotätigkeit auf regelmäßige Belastungswechsel zu achten.

Ein Tipp: Arbeitgeber können jährlich bis zu 600 € pro Beschäftigtem lohnsteuerfrei in Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung investieren (§ 3 Nr. 34 EStG).

Quelle
https://www.bkk-dachverband.de/fileadmin/Artikelsystem/BKK_Gesundheitsreport/BKK_Gesundheitsreport_2024/BKK_Gesundheitsreport_2024.pdf
https://www.baua.de/DE/Angebote/Publikationen/Berichte/Suga-2023.pdf?__blob=publicationFile&v=8

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