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Beim diesjährigen Kolloquium des ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft stand eine Frage im Fokus: Wird Künstliche Intelligenz zum Produktivitätstreiber in Deutschland? Rund 150 Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden diskutierten am 26. und 27. Mai im WIRKsam Reallabor in Hürth über Potenziale und Stolpersteine der digitalen Transformation.
Innovationen zum Anfassen: Marktplatz der KI-Lösungen
Das ifaa-Kolloquium setzte auf interaktive Formate und praxisnahen Austausch: 24 Aussteller präsentierten auf dem Euronova Campus praxisnahe KI-Anwendungen: Von der Produktionssteuerung über die Qualitätsprüfung bis hin zu modernen Tools für die Arbeitsorganisation. Besonders großes Interesse bei den Teilnehmenden galt den Lösungen zur Personaleinsatz- und Schichtplanung und zum Wissensmanagement mit KI, darunter Systeme von HESSENMETALL und Südwestmetall.
Impulse und Perspektiven: KI im Spannungsfeld von Technik, Produktivität und Strukturwandel
In seiner Begrüßung rief Prof. Dr. Sascha Stowasser, Direktor des ifaa, dazu auf, die Möglichkeiten von KI aktiv zu erleben und zu erspüren. Dr. Tim Jeske (ifaa) beleuchtete in seinem Impulsvortrag den Zusammenhang zwischen digitaler Transformation, Produktivität und strukturellen Herausforderungen wie Bürokratie und demografischem Wandel. Hürths Bürgermeister Dirk Breuer betonte in seinem Grußwort die Bedeutung technologischer Innovationen für die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit der Region. Er hob hervor, dass erfolgreiche Transformation nicht nur technologische Voraussetzungen brauche, sondern auch politische Weichenstellungen, die Unternehmen und Mitarbeitende gleichermaßen mitnehmen.
Diskussion: Wie wird KI zum Produktivitätstreiber?
In einer Podiumsdiskussion unter Leitung von Dr. Frank Lennings (ifaa) wurden Notwendigkeiten für den produktiven Einsatz von KI deutlich:
- Kristian Schalter (BDA, Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände e.V.) plädierte für mehr Offenheit gegenüber neuen Technologien in Deutschland.
- Dr. Detlef Gerst (IG Metall) betonte den nötigen Wissenstransfer zwischen Forschung und Unternehmen.
- Dr. Joachim Sahm (neusser formblech GmbH) kritisierte überbordende Bürokratie als Innovationsbremse.
- Thomas Oberlies (Weidemann GmbH) hob die Bedeutung eines partizipativen Change-Managements hervor.
Workshops und Praxisformate
In interaktiven Formaten wie AI Bootcamp arbeiteten Teilnehmende gemeinsam mit ifaa-Experten an realen Anwendungsfällen. Ein weiterer Workshop widmete sich der Frage, wie generative KI als „Produktivitätsbooster“ eingesetzt werden kann.
Fazit: Produktivität braucht Kulturwandel
Jan Krings (GKD – Gebr. Kufferath AG) stellt klar: Technologischer Fortschritt gelingt nur mit einer Unternehmenskultur, die Wandel zulässt und Mitarbeitende einbindet. Auch die starke Rolle der Verbände in der Transformation wurde diskutiert. Dirk Pollert (HESSENMETALL) und Kai Schweppe (Südwestmetall) hoben hervor, dass Arbeitgeberverbände mit neuen Dienstleistungen den Wandel der Arbeitswelt und Unternehmen unterstützen.
Mit einem Ausblick auf zukünftige Anwendungen von KI und Robotik schloss Stefan Braun (ZENIT GmbH) das ifaa-Kolloquium. Er skizzierte eine Arbeitswelt, in der Routineaufgaben zunehmend automatisiert und gesellschaftliche Folgeeffekten spürbar werden.
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