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Die deutsche Wirtschaft befindet sich bereits seit zwei Jahren in einer Rezession mit steigenden Insolvenzzahlen. Insbesondere im Industriesektor kämpfen viele Betriebe aktuell um ihre Existenz. Sie werden seit mehreren Jahren durch politische Akteure mit immer neuen, regulativen Eingriffen in die Wirtschaft belastet. Dazu kommen massive soziale und technische Veränderungen sowie steigende Schadensfälle durch Naturereignisse. „Die zunehmende Komplexität von Risiken erfordert zur Bewältigung realitätsnahe, machbare und betriebsindividuelle Strategien und Maßnahmen,“ so Olaf Eisele, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Fachbereichs Unternehmensexzellenz am ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft. Eine Methode der Betriebs- und Arbeitsorganisation zur Bewältigung einer komplexen Risikosituation ist das Betriebliche Kontinuitätsmanagement (BKM). Das ifaa hat hierzu ein neues Faktenblatt erstellt: Zahlen Daten Fakten: Betriebliches Kontinuitätsmanagement.


Zahlen und Daten zur Situation von Unternehmen
Bei einer jährlichen Umfrage der Allianz zu den Top 3 Geschäftsrisiken 2025 wurden von 47 Prozent der deutschen Unternehmen „Cybervorfälle“ genannt. Danach folgten mit 40 Prozent „Betriebsunterbrechungen“. Auf dem dritten Platz lagen gleichauf mit jeweils 29 Prozent „Regulierung“ (Gesetze, Vorschriften, Protektionismus) und „Naturkatastrophen“.
Einer Auswertung der Ursachen und Höhen von Versicherungsschäden in Deutschland folgend, stellen „Brand und Explosion“ tatsächlich mit 37 Prozent immer noch das höchste Risiko dar. Auf Platz 2 liegen mit 12 Prozent „Naturereignisse“ und auf Platz 3 mit 9 Prozent `“Fehlerhafte Verarbeitung/Instandhaltung“.


Risiken durch politische Regulierung können durch vollständige Verbote von Produkten, Materialien, Technologien, Geschäftspraktiken, Ein-/Ausfuhren oder eine zusätzliche Kostenbelastung durch Zölle, Steuern, Abgaben und Bürokratie existieren. Das diese zunehmen, kann beispielsweise über die Anzahl und den Umfang von Gesetzen gemessen werden. Nach einer Auswertung durch die Universität Wien und die ESMT Berlin lag der Umfang aller deutschen Bundesgesetze im Jahr 2010 noch bei 1 082 Einzelnormen mit insgesamt 24 775 Normseiten. Anfang 2025 wurden 1 306 Einzelgesetze mit rund 39 536 Normseiten erreicht. Damit ist das Volumen der Gesetzgebung trotz aller politischen Bekenntnisse zum Bürokratieabbau innerhalb von 15 Jahren um etwa 60 Prozent gestiegen (https://idw-online.de/de/news850922).


Dass Risiken für Unternehmen zunehmen, wird an Statistiken zu Betriebsschließungen und Insolvenzen sichtbar. Im Jahr 2024 wurden in Deutschland mehr als 21 800 Insolvenzen von Unternehmen beantragt. Das waren 22,4 Prozent mehr als im Vorjahr 2023, als bereits eine Steigerung von 22,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2022 vorlag. Für das Jahr 2025 wird in Deutschland ein weiterer Anstieg der Insolvenzen erwartet.


Risikobewältigung durch Unternehmen
Eine erfolgreiche Risikobewältigung muss betriebsspezifisch gestaltet werden. Nicht jedes Thema ist für jedes Unternehmen gleich relevant. Was für ein Unternehmen ein Risiko ist, kann für ein anderes sogar eine Chance sein. Das vom ifaa entwickelte Konzept eines Betrieblichen Kontinuitätsmanagements (BKM) berücksichtigt dies.

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