Der deutsche Markt für Zeitarbeit steckt weiterhin in der Krise. Bereits im zweiten Jahr in Folge verzeichnet die Branche ein rückläufiges Marktvolumen: 2024 lag dieses bei nur noch 31,9 Milliarden Euro – ein Minus von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 76 Prozent der vom Marktforschungsunternehmen Lünendonk analysierten Personaldienstleister mussten Umsatzeinbußen hinnehmen. Ursachen sind die schwache Konjunktur, begleitet von regulatorischen Hemmnissen sowie andauerndem Personalmangel. Trotz der angespannten Lage blickt die Branche mit vorsichtigem Optimismus in die Zukunft: Für das Geschäftsjahr 2025 erwarten die Studienteilnehmer ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 5,9 Prozent. Das zeigen die Ergebnisse der neuen Lünendonk-Studie 2025 „Zeitarbeit in Deutschland“, für die 87 Unternehmen mit einem kumulierten Deutschlandumsatz von rund 13,1 Milliarden Euro befragt wurden. Diese ist unter www.luenendonk.de erhältlich.
Positiver Ausblick trotz wirtschaftlicher und politischer Hemmnisse
„Die Branche kämpft mit einer toxischen Mischung aus wirtschaftlicher Unsicherheit, Fachkräftemangel und einem restriktiven regulatorischen Umfeld“, kommentiert Studienautor und Lünendonk-Geschäftsführer Jörg Hossenfelder. So nennen die Zeitarbeitsunternehmen als größtes Erfolgshindernis die schwache Konjunktur – 77 Prozent stufen diese als besonders gravierend ein. Dahinter folgen der anhaltende externe Fachkräftemangel (27 %) sowie die sinkende Bewerberqualität (31 %). Politische Rahmenbedingungen verschärfen die Lage zusätzlich: Trotz wachsendem Personalbedarf wurden im Koalitionsvertrag keine regulatorischen Erleichterungen vereinbart – ein Umstand, der gerade kleinen und mittelständischen Unternehmen den Zugang zu dringend benötigten Fachkräften erschwert. „Insbesondere das fortbestehende Beschäftigungsverbot für Drittstaatsangehörige in der Zeitarbeit wird von vielen Marktteilnehmern als nicht mehr zeitgemäß bewertet“, ergänzt Hossenfelder.
Dennoch ist der Blick auf das aktuelle Geschäftsjahr verhalten optimistisch. Die Hoffnung auf ein Ende der wirtschaftlichen Stagnation und die zunehmende Nachfrage nach flexiblen Arbeitsmodellen sind die Hauptgründe der positiven Erwartungen, die sich in einem prognostizierten Umsatzplus von 5,9 Prozent für das Jahr 2025 manifestieren.
KI: Effizienztreiber mit strategischem Potenzial
Künstliche Intelligenz (KI) gewinnt in der Zeitarbeitsbranche zunehmend an Relevanz. Laut Studie setzen bereits 46 Prozent der befragten Unternehmen regelmäßig KI-Anwendungen ein – vor allem in Bereichen wie Bewerbermatching, Onboarding, Dokumentenautomatisierung und Kapazitätsplanung. Auch Compliance, digitale Zeiterfassung und automatisierte Kommunikation profitieren von intelligenten Tools. Besonders vor dem Hintergrund zunehmenden Kostendrucks und knapper Personalressourcen bietet der gezielte Einsatz von KI erhebliche Effizienzpotenziale – sowohl intern als auch in der Kundenbetreuung.
Leistungsspektrum passt sich an
Die klassische Arbeitnehmerüberlassung bleibt mit durchschnittlich knapp 90 Prozent der Umsatzanteile weiterhin dominierend. Dennoch ist eine langsame, aber stetige Diversifizierung erkennbar: Der Anteil der Personalvermittlung liegt inzwischen bei 5 Prozent, Projektgeschäft und Contracting erreichen fast 3 Prozent. Vor allem wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmen setzen verstärkt auf ergänzende Services wie Managed Services oder MSP-Modelle. Unternehmen mit hoher EBIT-Marge erzielen teils mehr als 10 Prozent ihres Umsatzes außerhalb der klassischen Zeitarbeit – ein klarer Trend hin zu hybriden HR-Dienstleistungsmodellen.
Bezug
Die neue Lünendonk-Studie 2025 „Zeitarbeit in Deutschland“ ist ab sofort zum Preis von 2.500 Euro (zzgl. MwSt.) unter www.luenendonk.de erhältlich. Die detaillierte Marktanalyse basiert auf den Angaben von 87 Unternehmen sowie zahlreichen Hintergrundgesprächen und enthält Langzeit- und Segmentauswertungen.
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