Eine aktuelle Studie von Deloitte (Deloitte 2023*) zeigt, dass 92 % der Deutschen ein Smartphone besitzen und jeder vierte von ihnen mindestens einmal pro Stunde darauf schaut, um Neuigkeiten nicht zu verpassen. Die 12–19-Jährigen sollen laut der JIM-Studie 2023 im Durchschnitt 224 Minuten pro Tag in ihrer Freizeit Onlinemedien nutzen (mpfs 2023**). „Ein übermäßiger, ständiger Konsum digitaler Medien verhindert, dass wir zur Ruhe kommen und kann sogar die Gesundheit beeinträchtigen. Digital Detox liegt im Trend und kann eine Lösung sein. Jedoch ist der gänzliche Verzicht in einer digitalen Arbeitswelt kaum umsetzbar“, so Nicole Ottersböck, wissenschaftliche Expertin am ifaa – Institut für angewandte Arbeitswissenschaft. Welche Möglichkeiten es gibt, auch im Arbeitsalltag mit digitalen Technologien gesundheitsbewusst umzugehen, zeigt das neue ifaa-Faktenblatt: www.arbeitswissenschaft.net/digital-detox

Low-Tech-Meetings für besseren Fokus: Online-Besprechungen sparen Zeit, können jedoch auch zur digitalen Überlastung beitragen. Wenn möglich, sollten Teams regelmäßige Face-to-Face-Meetings einplanen und dabei weitestgehend auf digitale Geräte verzichten. Dies fördert die Konzentration, da Ablenkungen durch E-Mails oder Benachrichtigungen minimiert werden. Es reicht, wenn eine Person Protokoll führt oder moderne KI-Systeme dies automatisiert übernehmen.

Push-Nachrichten deaktivieren: Push-Benachrichtigungen auf dem Smartphone lenken bei der Arbeit ab und unterbrechen die Konzentration. Eine zeitweise Deaktivierung hilft, fokussiert bei der Arbeit zu bleiben.

Regelmäßige Pausen für die Augen: Bildschirmarbeit kann die Augen  belasten und zu deren Ermüdung und Reizungen führen. Eine einfache Übung ist, regelmäßig den Blick vom Bildschirm abzuwenden und in die Ferne zu schauen. Die Augen werden entlastet, und die Gesundheit wird langfristig geschützt.

Offline erholen in der Mittagspause: Pausen sollten zur Regeneration dienen. Durch eine „unplugged“-Mittagspause ohne Handy oder Tablet lässt sich der Kopf frei bekommen und die Pause wird erholsamer.

Singletasking statt Multitasking für mehr Ergebnisqualität: Der Glaube, durch die gleichzeitige Nutzung mehrerer digitaler Medien produktiver zu sein, ist ein Irrglaube. Studien zeigen, dass Multitasking oft zu Fehlern und Qualitätseinbußen führt. Ein bewusstes „Singletasking“ – also eine Aufgabe nach der anderen – trägt zu einem konzentrierten und produktiven Arbeiten bei.

 ifaa empfiehlt: Digitale Mittel eigenverantwortlich und flexibel einsetzen
Ein striktes digitales Fasten nach dem Digital Detox-Prinzip ist in einer digitalen Arbeitswelt nicht realisierbar. Ottersböck empfiehlt daher, die Nutzung digitaler Mittel zu prüfen. Digitale Mittel sollten dann eingesetzt werden, wenn diese die Produktivität erhöhen. Ein Verzicht lohnt, wenn diese keinen Mehrwert bieten, ablenken und die Produktivität hemmen. Die Expertin ist überzeugt, dass ein gesundheitsbewusster Umgang mit digitalen Technologien eine wesentliche Kernkompetenz ist, um langfristig gesund und leistungsfähig zu bleiben!


Weitere Informationen finden Sie im neuen ifaa-Faktenblatt Digital Detox (in einer digitalen Arbeitswelt)


*https://www.mdpi.com/2254-9625/13/12/191
**https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/JIM/2022/JIM_2023_web_final_kor.pdf

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