Zuletzt gab es immerhin Anzeichen, dass die Rezession in Deutschland milder ausfallen könnte als noch vor einigen Monaten gedacht. Die kommenden Monate werden dennoch für viele Unternehmen herausfordernd sein. Wer aber diese Situation annimmt, statt in Pessimismus zu verfallen, kann als Gewinner aus ihr hervorgehen.

Sridhar Mullapudi, General Manager bei Citrix, erklärt, worauf es 2023 dabei ankommen wird.

Neues Jahr, alte Probleme: Hohe Energie- und Materialkosten, Lieferkettenstörungen, Fachkräftemangel. Einzig die COVID-19-Pandemie scheint hierzulande endlich in ihren letzten Zügen zu liegen. Aber gerade angesichts der weiterhin bestehenden Probleme müssen Unternehmen endlich den reaktiven Modus der letzten Jahre hinter sich lassen und wieder das Heft des Handelns in die Hand nehmen. Dafür sind drei Schritte entscheidend:

1. Die IT-Landschaft aufräumen

Das beste Beispiel hierfür: ihr IT-Bestand. Während der Pandemie haben Unternehmen damit gekämpft, sich schnell an verändernde Begebenheiten und neue Herausforderungen anzupassen. Aufgrund dessen haben sie viele neue Technologien implementiert. Dies war unbestritten notwendig, führte allerdings dazu, dass sie heute über Lösungen verfügen, die schlecht zusammenarbeiten, sich überschneiden und/oder miteinander konkurrieren.

Auch wenn Visionen von der Zukunft der Arbeit – Stichwort Metaverse – die Schlagzeilen beherrschen, sollten Unternehmen ihre Prioritäten in diesem Jahr vor allem auf bewährten Technologien und ihren Altsystemen legen. Sie werden ihr Technologieportfolio unter Gesichtspunkten wie Flexibilität, Integration und Kosten proaktiv gestalten und dafür unter anderem ihre Tools konsolidieren. Dabei sei gesagt: Es wird oft erst schlimmer, bevor es besser wird.

2. Ein produktives hybrides Arbeitsumfeld schaffen

Beim Thema Flexibilität der Arbeit sind dagegen viele Unternehmen schon einen Schritt weiter: Auch ohne staatliche Homeoffice-Pflicht haben sie eigene Regeln aufgestellt, in denen beispielsweise festlegt ist, wie oft in der Woche Mitarbeiter zu Hause arbeiten können. Das allein reicht jedoch nicht aus. Deshalb werden Unternehmen sich in diesem Jahr darauf konzentrieren müssen, ihre Infrastruktur, Prozesse und Abläufe so zu gestalten, dass sie die Herausforderungen hybrider Arbeitsweisen auf Dauer optimal bewältigen können.

Dabei sollten die Verantwortlichen auch darüber nachdenken, wie in dieser neuen Umgebung Innovationen entstehen können. In den letzten Jahren hat sich die Innovationsgeschwindigkeit vielerorts vor allem deshalb erhöht, weil Unternehmen so ihr Überleben sichern wollten. Dabei gilt es eine Balance zu schaffen, damit einerseits dieses hohe Tempo gehalten wird, andererseits aber keine unrealistischen Standards und Erwartungen entstehen.

3. Der CIO forciert den Wandel

Apropos Verantwortlichkeiten: dem Chief Technology Officer (CIO) wird in diesem Jahr eine wichtige Rolle zukommen. Er wird zum einen den Wandel vorantreiben müssen, alte Infrastruktur- und Transformationsprojekte abschließen und neue auf den Weg bringen müssen. Zum anderen muss er angesichts des Fachkräftemangels Tools zur Maximierung der Mitarbeiterproduktivität einführen und die Automatisierung von Prozessen forcieren.

Damit werden CIOs stärker bei der Gestaltung und Verbesserung der Arbeitsplatztechnologie mitreden und für die Umsetzung der Geschäftsstrategie verantwortlich sein. Entsprechend müssen sie sich mehr mit den finanziellen Ressourcen und den Betriebsabläufen ihres Unternehmens beschäftigen. In der neuen Arbeitswelt sind CIOs besser als andere in der Lage, ganzheitliche Veränderungen in einem Unternehmen zu visualisieren, zu erklären und umzusetzen.

Unternehmen, die in der Lage sind, diese drei Aspekte in den kommenden Monaten zu priorisieren, verschaffen sich gegenüber ihrer Konkurrenz enorme Vorteile. Sie lassen sich nicht länger von externen Faktoren treiben, sondern entscheiden selbst, in welche Richtung sie sich entwickeln wollen, wo ihre geschäftlichen Prioritäten liegen und welche Tools und Mitarbeiter sie dafür benötigen.

 

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