Der Mittelstand gilt als Motor unserer Volkswirtschaft und fährt etwa im Industrial Internet of Things (IIoT) mit einzelnen Hidden Champions in der absoluten Weltspitze mit. In anderen Bereichen, zum Beispiel im Customer Experience Management (CXM), wird er aber, zumindest technologisch gesehen, von vielen größeren Unternehmen abgehängt. Und das, obwohl die Customer Experience so wichtig für Unternehmen ist. Denn eine verbesserte Kundenzufriedenheit führt nachweislich zu einer gestärkten Kundenbindung, treuen Kunden und letztendlich einer deutlichen Steigerung des Geschäftsergebnisses.

Warum ist das so? Die Technologien sind aus meiner Sicht nicht das Problem. Hard- und Software für eine umfassende Digitalisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette existieren, die Integration mit bestehenden Infrastrukturen ist möglich. Unternehmen können aus der Cloud beliebig skalierbare, hoch verfügbare und äußerst sichere Infrastrukturen, Plattformen und Services nutzen, die sich für jedes beliebige digitale Geschäftsmodell eignen.

It’s all about data

Digitale Geschäftsmodelle, die zielgerichtete Kundenansprache, das gelungene digitale Kundenerlebnis: all das basiert auf Daten. Diese Daten stammen aus unterschiedlichen Quellen, aus dem IIoT etwa, also dem Betrieb vernetzter Maschinen und Anlagen, aus dem Verhalten von Website-Besuchern, aus den sozialen Netzwerken oder auch aus den User-Interaktionen auf Newsletter und E-Mail-Kampagnen. Die Menge der Daten wächst weiter exponentiell an und wird schon bald nur noch in Zettabyte gemessen werden können, das entspricht einer Eins mit 21 Nullen oder einer Milliarde Terabytes an Daten.

Allerdings hängen valide Datenanalysen etwa im CXM weniger an der Datenmenge („Big Data“) als an ihrer Qualität („Right Data“). Viele Unternehmen und Institutionen horten Unmengen an Daten, wie zum Beispiel eine Erhebung des US-Netzwerkspezialisten Cisco ergab. Demnach sammelt eine Stadt mit einer Million Einwohnern im Jahr 2020 bereits 200 Millionen Gigabyte Daten am Tag (!) – erzeugt durch smarte und vernetzte Häuser, Autos und Wettersensoren. Tatsächlich verwendet werden von diesen Daten aber gerade einmal 0,1 Prozent. Solche Daten sind zwar big, aber nicht smart und werden am Ende so leicht zu unbrauchbaren Dark Data, von deren Existenz im Unternehmen dann kaum noch jemand weiß.

Zudem ist und bleibt die Silohaltung von Daten ein kritisches Thema: „Jede Abteilung beschäftigt sich mit ihren eigenen Daten“, gaben 2019 in einer Umfrage für das Marketing Entscheider Radar von Brain Consulting immerhin 40 Prozent der Befragten zu Protokoll. Nur in jedem dritten Unternehmen (34 Prozent) analysieren interne Experten abteilungsübergreifend die Daten, jedes vierte (24 Prozent) lässt diese Arbeit extern erledigen.

Schließlich brauchen Unternehmen für die Nutzung von Daten auch die richtigen Fragen, was im Grunde genommen nach einer tragfähigen Datenstrategie oder einem datengetriebenen Geschäftsmodell verlangt: Wenn ein Unternehmen keinen Plan für die Nutzung von Daten hat, haben sie auch keinen echten Wert – unabhängig von Menge und Qualität. Genau hier aber, in einer durchdachten Datenstrategie, liegt der Schlüssel zur Digitalisierung des Mittelstands.

Eine durchdachte Datenstrategie ist die Voraussetzung für digitale Geschäftsmodelle

Jedes der oben genannten Themen muss strategisch bedacht werden: Provenienz und Qualität der Daten, die Frage der Datensilos und schließlich die wichtigste nach dem Business Case, also der Datennutzung. Es kommt eine weitere hinzu: die Frage nach der Vollständigkeit. Um Daten in digitalen Prozessen, zum Beispiel im automatisierten Marketing und Vertrieb, in der vorausschauenden Wartung oder in der vernetzten Produktion nutzen zu können, müssen sie vollständig in digitaler Form vorliegen. Fehlende Datensätze in der Lieferkette trüben das optimale Resultat oder verhindern valide Datenanalysen gleich ganz. Daher ist eine der ersten strategischen und zugleich eine der größten Aufgaben in der digitalen Transformation die durchgehende Digitalisierung aller Unternehmensprozesse. Sie erst schafft die Voraussetzung für datengestützte Geschäftsmodelle.

Keine Frage: die Cloud!

Auf dem Weg in die digitale Transformation müssen sich Unternehmen also viele und vor allem die richtigen Fragen stellen. Die nach der richtigen Technologie gehört zweifelsfrei dazu, aber in Bezug auf Daten und den unternehmensweiten und sicheren Umgang damit müssen sich Unternehmensentscheider den Kopf nicht mehr wirklich zerbrechen. Dafür gibt es eine wirklich hilfreiche zentrale Option: die Cloud. Sie ist aufgrund ihrer Skalierbarkeit, ihrer Verfügbarkeit und ihrer Leistung genau der richtige Ort dafür, ihre neuen digitalen Kompetenzen auf- und auszubauen sowie Daten nutzen zu können. Unternehmen müssen sich hier nicht mehr die Frage stellen, welche technologischen Voraussetzungen sie für die Datenspeicherung und -verarbeitung brauchen. Wichtig ist allenfalls die nachrangige Ebene: Wie kann die Cloud mit der vorhandenen IT-Infrastruktur zusammengebracht werden, wie lässt sich die Operational Technology (OT) aus der vernetzten Produktion mit der klassischen IT integrieren und wie kann ein Unternehmen in der Cloud alle gesetzlichen Anforderungen erfüllen, die es an die sichere Speicherung von Kundendaten gibt?

Um die Bedürfnisse der eigenen Kunden besser zu antizipieren und zu verstehen, sind Daten unerlässlich. Denn sie helfen dabei, Marktentwicklungen zu erkennen und zu nutzen. Unternehmen, die auf die Cloud setzen, haben die Möglichkeit, ihre Kundenbeziehungen über eine zentrale Plattform wie die Adobe Experience Cloud zu steuern – auch mit kleinsten IT- und Marketingteams. Die Cloud ist flexibel genug, um Marketing-Kampagnen jeder Größenordnung in verlässlicher Geschwindigkeit zu organisieren. Zudem schützt eine Cloud-basierte Infrastruktur Unternehmen vor Datenverlusten, weil Updates und Sicherheits-Patches automatisch eingespielt und alle Anwendungen stets auf dem aktuellsten Stand gehalten werden. Sie nimmt einem mittelständischen Unternehmen IT-Investitionen und Aufwände ab und verschafft ihnen so Zeit und (finanzielle) Ressourcen, um neue Kernkompetenzen zu entwickeln und zu monetarisieren. Daten in der Cloud sind ein starkes Asset für die Digitalisierung des Mittelstands. Nie war es einfacher und effizienter, diese Möglichkeit zu nutzen.

* Hartmut König (LinkedIn) ist Head of Solutions & Strategy sowie CTO Central Europe bei Adobe.

 

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