Rund 60 Prozent der Unternehmen in Westbrandenburg setzen bereits Maßnahmen für eine gezielte Förderung von Frauen in der Wirtschaft im eigenen Betrieb um. Rund die Hälfte aller Unternehmen kümmern sich um eine bessere Vereinbarkeit von Beruf, Leben und Familie. Das sagt IHK-Präsidialmitglied Susanne Engels zu den jetzt vorliegenden Ergebnissen einer IHK-Umfrage in diesem Frühjahr unter Hunderten von Unternehmen im IHK-Bezirk Potsdam.



Susanne Engels sagt: „Die Industrie sticht hier als Branche bei Maßnahmen zur Unterstützung von Frauen besonders heraus. Die Werte liegen hier rund fünf bis zehn Prozentpunkte höher als im Durchschnitt aller Branchen. Auf dem Bau gibt dagegen nur ungefähr die Hälfte der Unternehmen an, etwas dafür zu tun. Dort ist auch der Anteil an Frauen in Führungspositionen besonders gering.“ Im Gastgewerbe dagegen sei die Besetzung von Führungspositionen sehr ausgeglichen. Auffällig wäre, so Unternehmerin Engels, dass große Betriebe bedeutend mehr zur Unterstützung von Frauen tun als kleine. „Klare Reserven gibt es noch bei der Karriereförderung von Frauen, wo nur jedes fünfte Unternehmen aktiv ist. Hier setzen wir als IHK Potsdam auch mit unserer Veranstaltung „Frauen in Brandenburgs Wirtschaft – Da geht noch mehr!“ am 20. November 2023“ an, sagt Susanne Engels.

Kinderbetreuung größte Hürde
Die Gründe für die größten Beschäftigungshürden von Frauen sind laut der Umfrage vielfältig: Größtes Hindernis ist die unzureichende flächendeckende Kinderbetreuung. Rund 40 Prozent der Befragten geben an, dass diese nicht ausreichend gewährleistet sei. Nur geringfügig weniger Unternehmen fügen an, dass es keine oder nur wenige Bewerbungen von Frauen gebe. Etwas weniger als 30 Prozent nennen den expliziten Wunsch nach Teilzeitarbeit bei Arbeitnehmerinnen als Hürde für eine Anstellung. Einem höheren Anteil an vollzeitbeschäftigten Frauen steht deren Wunsch nach Teilzeitarbeit gegenüber. An freien Stellen fehlt es jedoch nicht. Mehr als vier Fünftel der Unternehmen gibt an, dass es bei ihnen offene Vollzeitstellen gibt.
 
Mehr Frauen in Führungspositionen
In der Umfrage wird das Ungleichgewicht zwischen Männern und Frauen in Führungspositionen deutlich: Männer sind in der Mehrzahl. Über die Hälfte der Betriebe hat maximal ein Drittel ihrer Führungspositionen mit Frauen besetzt, rund jedes vierte Unternehmen hat gar keine Leiterinnen. Nur bei jedem vierten Unternehmen liegt der Anteil der Frauen in Führungspositionen bei ein bis zwei Dritteln.
Sowohl die Vereinbarkeit von Familie und Karriere, insbesondere der Mangel an verfügbaren Betreuungsplätzen, als auch fehlende Karriereambitionen bei Arbeitnehmerinnen werden von jeweils fast der Hälfte der Unternehmen als Hindernis bei der Karriereförderung von Frauen wahrgenommen. Weibliche Vorbilder könnten da eine wichtige Rolle spielen, heißt es.

Fachtagung Frauen in Brandenburgs Wirtschaft – Da geht noch mehr!
Mit der Veranstaltung am 20. November 2023 von 10 bis 14 Uhr will nun die IHK Potsdam Frauen und Männern die Bühne freimachen, um über die Ermutigung und Förderung von Frauen in der Wirtschaft zu sprechen. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam macht sich stark für bessere Rahmenbedingungen für Frauen in der Wirtschaft – für Gründerinnen, Unternehmerinnen, Frauen in Führungspositionen und Frauen in Phasen der Aus- und Weiterbildung. 
Politik und Wirtschaft sind nach Potsdam eingeladen, gemeinsam über diese Themen zu sprechen.

Anmeldung: https://veranstaltung.ihk-potsdam.de/r/frauen-in-der-wirtschaft

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