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Michal Lewy Harush, CIO bei Aqua Security: „Ich möchte Frauen in der Technologiebranche ermutigen.“

„Obwohl wir als Branche in den letzten Jahren unglaubliche Fortschritte gemacht haben, erinnert uns der Weltfrauentag daran, dass wir noch mehr tun müssen, um die Barrieren für Frauen in der Technologie zu beseitigen. Das Haupthindernis ist kultureller Natur: Frauen werden oft in das Paradigma hineingeboren und erzogen, dass Technik nichts für sie sei. Wir müssen das in Frage stellen, angefangen bei der Bildung. Spezielle Programme in Schulen, die Mädchen ermutigen, sich für Technik zu interessieren, sind unglaublich wertvoll, und auch Einzelpersonen können einen großen Unterschied machen, indem sie als Vorbilder fungieren. Ich möchte Frauen in der Technologiebranche ermutigen, so oft wie möglich nach draußen zu gehen und der jüngeren Generation zu zeigen, was möglich ist.

Außerdem müssen wir dafür sorgen, dass Frauen, die in den Technologiesektor einsteigen, die gleichen Chancen haben. Hier kommen die Unternehmen ins Spiel – sie müssen sicherstellen, dass sie jegliche Vorurteile beseitigen, wenn es um Beförderungen, Chancen und Gehälter geht. Letztendlich glaube ich, dass wir den positiven Weg, den wir als Branche eingeschlagen haben, fortsetzen können, aber es wird Arbeit erfordern.“

Michal Lewy Harush hat 15 Jahre erfolgreiche Erfahrung im Aufbau und in der Leitung von Informationsdiensten und Strategien für globale Organisationen. Sie konzentriert sich auf die Überbrückung der Kluft zwischen Geschäft und Technologie, um hochwirksame Kundenlösungen und -lieferungen mit sinnvollen Geschäftsergebnissen zu kombinieren. Derzeit ist sie als Chief Information Officer bei Aqua Security tätig, wo sie die Implementierung von Informationssicherheit und Produktsicherheit innerhalb von Aqua leitet und beaufsichtigt. Davor war Michal Lewy Harush Global CIO & Head of Procurement bei Tufin und CIO bei Gett. Außerdem hatte sie Führungspositionen bei Outbrain und Amdocs inne.

Abbildung: Michal Lewy Harush, CIO bei Aqua Security. Bildquelle: Aqua Security.

Siroui Mushegian, CIO, Barracuda Networks: „Junge Frauen sollten jede Gelegenheit wahrnehmen, zu lernen.“

„Erfreulicherweise steigt die Zahl der Frauen in den Technologie- und Cybersecurity-Branchen kontinuierlich – der Fokus auf MINT in unserem Bildungssystem und die schiere Menge an Aufgaben in diesen Bereichen schaffen Einstiegspunkte für Frauen wie nie zuvor. Es ist wichtig, dass junge Frauen schon früh mit Technologiethemen in Kontakt kommen und damit vertraut werden, damit sich ihr Interesse über lange Zeit hinweg entwickeln kann, und so qualifizierte, starke weibliche Führungskräfte heranwachsen. Mentorship kann eine wichtige Rolle dabei einnehmen.

Zudem sollten junge Frauen jede Gelegenheit wahrnehmen, zu lernen – auch wenn es außerhalb ihres üblichen Aufgabenbereichs liegt. Sie sollten ein Netzwerk aufbauen und es für einen regelmäßigen Austausch nutzen und sich jede bietende Gelegenheiten wahrnehmen, mit Führungskräften zusammenzuarbeiten. Dies dient einem doppelten Zweck: Erstens schafft es Sichtbarkeit innerhalb der Entscheidungsebene und zweitens hat dies viel Lernpotenzial. Aber: Junge Frauen sollten auch nachsichtig mit sich selbst sein; nicht jeder Tag wird einfach sein.

Technologie und Cybersecurity sind hochinteressante Bereiche, die immer wieder visionär Vordenkende hervorbringt. Wir haben mit einigen der schwierigsten Bedrohungen unserer Zeit zu tun, die es gilt stetig zu bekämpfen. Wir Frauen müssen uns gegenseitig auf unserem Weg unterstützen. Ich finde es äußerst spannend, zu sehen, wohin uns dieser Weg führen wird.“

Siroui Mushegian blickt auf über 20 Jahre Erfahrung in verschiedenen IT-Führungspositionen zurück. Bevor sie im vergangenen Jahr zu Barracuda kam, war sie bei BlackLine für alle Bereiche der internen Unternehmens-IT verantwortlich. Vor BlackLine hatte Mushegian leitende IT-Funktionen bei WNET New York Public Media, NBA, Ralph Lauren und Time, Inc. inne. Siroui Mushegian hat erfolgreich starke Betriebsumgebungen aufgebaut, die Technologiesilos beseitigen und messbare Geschäftsergebnisse liefern. Ihre Rolle bei Barracuda erstreckt sich auf alle funktionierenden Technologien, die dazu beitragen das operative Geschäft zu unterstützen. Dazu gehören Cybersecurity, die Infrastruktur alle Geschäftssysteme, die Einführung neuer Produkte und andere Bereiche, die den Geschäftsbetrieb am Laufen halten.

Abbildung: Siroui Mushegian, CIO, Barracuda Networks. Bildquelle: Barracuda Networks.

Oylum Tagmac, Senior Director, Internationales Partnermanagement bei Commvault: „Es bleibt erwähnenswert, dass Frauen und Männer Probleme oft aus unterschiedlichen Perspektiven angehen.“

„Ich besuchte eine spezialisierte Höhere Schule weit weg von zu Hause, die auf eine intensive wissenschaftliche Ausbildung ausgerichtet war. Einige betrachteten schon die Aussicht, dass die einzige Tochter der Familie als Schülerin sich aufmachte, ein Internat zu besuchen, mit Skepsis. Doch dank meiner Leidenschaft für Mathematik und Naturwissenschaften konnte ich alle Zweifel beseitigen. Für mich waren diese Fächer komplizierte Rätsel, die darauf warteten, gelöst zu werden. Nichts konnte mich von meinem Streben nach Wissen in diesen Bereichen abhalten. Ich bin unendlich dankbar für die unermüdliche Hilfe meiner Eltern, beide selbst Pädagogen, die mir bei jedem Schritt zur Seite standen.

Mein Weg führte mich schließlich an die Technische Universität Istanbul, wo ich einen Abschluss in Kommunikationswissenschaften und Elektronikingenieurwesen machte. Diese Grundlage ebnete den Weg für eine bemerkenswerte Chance – ein Stipendium am Imperial College London in Großbritannien. Während meiner akademischen Laufbahn gewöhnte ich mich an die Tatsache, dass ich als Studentin in der Minderheit war. Doch diese Konstellation hat meine Entschlossenheit nur noch verstärkt.

Beim Eintritt ins Berufsleben fand ich mich in einer ähnlichen Situation wieder. Trotz der jüngsten Verbesserungen gibt es in der Technologiebranche nach wie vor geschlechtsspezifische Vorurteile, die dazu führen, dass Frauen deutlich unterrepräsentiert sind. Junge Frauen haben somit keine adäquaten Vorbilder. Um diese Hindernisse zu überwinden, ist es wichtig, Frauen auch bei Karriereunterbrechungen zu helfen und ihnen nach ihrer Rückkehr Wiedereinstiegsprogramme anzubieten. Flexible Arbeitszeiten und hybride Arbeitsmodelle können diesen Übergang erheblich erleichtern und bieten Frauen neue Möglichkeiten, sich beruflich zu entfalten und gleichzeitig ihren Aufgaben in der Familie nachzukommen.

Es mag zwar wie ein Klischee klingen, aber es bleibt erwähnenswert, dass Frauen und Männer Probleme oft aus unterschiedlichen Perspektiven angehen. Diese Vielfalt an Ideen und Ansätzen fördert die Innovation, die entscheidend ist, um etwas zu bewirken. Das Engagement von Führungskräften beim Fördern eines integrativen Arbeitsplatzes ist entscheidend. Ebenso ein Umfeld, in dem alle Beteiligten jede Stimme nicht nur hören, sondern auch wertschätzen. Um einen sinnvollen Wandel herbeizuführen, müssen sich Unternehmen konkrete Ziele setzen, um diverse Kandidaten zu berücksichtigen und dafür Strategien wie Blind Recruiting anzuwenden.

Frauen, die am Anfang ihrer Karriere in der Welt der IT stehen, rate ich, keine Angst vor Fehlern zu haben. Es gibt keine Misserfolge, sondern nur Gelegenheiten zum Lernen und Wachsen: Was auch immer Ihre Leidenschaft ist, stürzen Sie sich mit ganzem Herzen hinein und machen Sie sie wahr!“

Oylum Tagmac ist im International Partner Management bei Commvault als Head of Emerging Solutions & IIoT für den Technologiepartner Hitachi Vantara in EMEA tätig. Sie arbeitet mit ihren Kunden und Partnern in der gesamten Region zusammen, um Geschäftsergebnisse durch Information zu realisieren und gleichzeitig die Gesellschaft als Ganzes zu verbessern, indem sie soziale, ökologische und wirtschaftliche Werte schafft. Sie definiert ihre Aufgabe darin, Schnittstellen zwischen Nutzern und Erzeugern der Daten zu schaffen, um die Zusammenarbeit und digitale Innovation zu beschleunigen. Im Fokus steht dabei die Digitalisierung zentraler Branchen wie Produktion, Logistik und Energie unter Einsatz von Datenanalyse sowie Machine Learning und Künstlicher Intelligenz basierend auf der Performance der Hitachi-Lösungen. Sie ist eine aktive und leidenschaftliche Mitwirkende und Sponsorin von Initiativen zur Förderung von Vielfalt und Integration. Tagmac arbeitet aktiv mit jungen Frauen in der Technologiebranche zusammen, um ihnen das Selbstvertrauen zu geben, am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft etwas zu bewirken.

Abbildung: Oylum Tagmac, Senior Director, Internationales Partnermanagement, Commvault. Bildquelle: Commvault.

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