Kohle, Öl und Gas: Sie sind die Treibstoffe für über 80% der Weltwirtschaft heute. In den letzten 100 Jahren hat sich der weltweite Energiebedarf mehr als verzehnfacht und wer glaubt, diese Entwicklung sei nachhaltig fortzuführen, der irrt. Früher oder später führt kein Weg mehr an erneuerbaren Energiequellen vorbei – Doch wie früh genau?
Angebot lässt nach, aber Reserven steigen?
Tatsächlich wurde ein Ende des Erdölvorrates bereits vor der Jahrtausendwende prophezeit, doch noch immer verbrennt man es weiter. Anders als erwartet hat sich der insgesamt zu Verfügung stehende Vorrat seit 1960 fast verfünffacht. Ein Hauptgrund hierfür ist der technische Fortschritt vor allem durch Fracking-Technologien. Hierbei wird eine Mischung aus Wasser, Quarzsand und Chemikalien in die Zwischenräume des unterirdischen Gesteins gepumpt, wodurch es aufbricht und darin gefangenes Öl und Erdgas freigibt. Mithilfe des Frackings können auch extrem tiefe Ölvorkommen erschlossen werden, wie etwa das Libra-Feld vor der Küste Brasiliens, welches über 7000 Meter unter der Wasserlinie liegt. Da die theoretisch vorhandenen Ölquellen, die noch nicht durch moderne Technologien geschöpft werden können, in ihrer Masse nur schwer einzuschätzen sind, ist eine genaue Vorhersage über das Ende des Erdöls wissenschaftlich und auch statistisch schlichtweg nicht möglich. Trotzdem gibt es viele Impulse für das Ende fossiler Energieträger.
Zum einen ist Bohren mit Fracking nicht ohne Kritik. Die verwendeten Chemikalien, die tief in das Erdreich gepumpt werden, können das Grundwasser verseuchen, wenn das Gemisch nicht gewissenhaft entsorgt wird. Auch werden Unmengen an Wasser benötigt, das ebenfalls für Neuzirkulation wieder geklärt werden muss. Ebenso besteht eine Korrelation zwischen den beim Verbrennen von Gas und Öl ausgestoßenen Treibhausgasen und dem Klimawandel. Deshalb will etwa die EU Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent der Welt entwickeln und fördert den Ausbau erneuerbarer Energien.
Erneuerbare Energien mit endlichen Rohstoffen?
Auch erneuerbare Energien kommen nicht zu 100% ohne die Verwendung solcher Ressourcen aus, die nur begrenzt vorhanden sind. Zentral für die Speicherung der erzeugten Energie sind Batterien und diese benötigen Lithium, Kobalt, Nickel, Mangan oder Graphit. Insbesondere für Elektrofahrzeuge ist der Bedarf enorm. Marktforscher gehen teilweise davon aus, dass es bis 2024 zu einer Knappheit kommen werde. In der Praxis gilt für die Erschließung dieser Rohstoffe dasselbe Prinzip wie beim Bohren nach Öl: Die Gesamtheit der Vorräte kann nur schwer geschätzt werden und der technologische Fortschritt bestimmt, wann die Förderung wirtschaftlich tragbar ist. Eine aktuelle Publikation des Fraunhofer-Instituts merkt an, dass diese Knappheit unwahrscheinlich ist, denn auch wenn der förderbare Vorrat zu Ende geht, kann ein Großteil des verwendeten Materials recycelt werden. Lithium bleibt schwer wiederzuverwerten, doch Kobalt und Nickel können zu 90% aus gesammelten Altbatterien entnommen und neu verwendet werden. Somit ist klar, dass erneuerbare Energien und die verwendeten Batterien eine Zukunft haben, sich jedoch Technologien sowohl in der Förderung der Rohstoffe als auch im Recycling kontinuierlich verbessern müssen.
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