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Gute Arbeitsbedingungen sind wichtig, um die Gesundheit und Motivation der Mitarbeiter zu fördern und die Wirtschaftlichkeit sowie Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen zu steigern. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Ergonomie am Arbeitsplatz, bei der es um die Schaffung optimaler Arbeitsbedingungen geht.

Das Arbeitsschutzgesetz und die Arbeitsstättenverordnung sind die gesetzlichen Grundlagen für die Ergonomie am Arbeitsplatz. Arbeitgeber müssen ergonomische Arbeitsplätze schaffen, doch können auch Arbeitnehmer einen Beitrag für mehr Ergonomie leisten. Das betrifft insbesondere Arbeitnehmer an Bildschirmarbeitsplätzen.

Definition des Begriffs Ergonomie

Der Begriff Ergonomie kommt aus dem Griechischen und setzt sich aus ergon für Arbeit sowie nomos für Gesetz oder Regel zusammen. Es handelt sich um eine Wechselbeziehung zwischen Menschen und Arbeit.

Ergonomie bedeutet, dass die Arbeitsbedingungen an den Menschen angepasst werden. Auf keinen Fall sollte sich der Mensch an die Arbeitsbedingungen anpassen. Nur wenn die Arbeitsbedingungen für die Menschen geeignet sind, kann die Arbeit bestmöglich erfolgen. Das Ziel der Ergonomie besteht darin, negative Auswirkungen der Arbeit auf den Menschen zu vermeiden.

Warum Ergonomie am Arbeitsplatz so wichtig ist

Ist Ergonomie am Arbeitsplatz gegeben, wirkt sich das unmittelbar auf die Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmer aus. Negative Auswirkungen der Arbeit werden vermieden. Die Ergonomie wirkt arbeitsbedingten gesundheitlichen Beschwerden und Erkrankungen der Arbeitnehmer entgegen und reduziert die Krankheitsfälle.

Arbeitnehmer fühlen sich wohler, wenn die Arbeitsatmosphäre verbessert wird. Sie sind motivierter und erbringen eine bessere Leistung. Arbeitnehmer können ihre Aufgaben effizienter erfüllen. Die Produktivität wird gesteigert.

Nicht nur für die Arbeitnehmer, sondern auch für Arbeitgeber ist Ergonomie wichtig. Arbeitnehmer senken die Kosten, wenn der Krankenstand reduziert wird. Sie sichern ihre Wettbewerbsfähigkeit und verbessern ihre Ergebnisse, wenn die Arbeitnehmer produktiver sind und die Qualität der Arbeit verbessert wird.

Gesetzliche Regelungen zur Ergonomie am Arbeitsplatz

Zur Ergonomie am Arbeitsplatz gibt es mehrere gesetzliche Grundlagen. Die wichtigsten gesetzlichen Grundlagen sind das Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) und die Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV). Weitere Richtlinien sind die Bildschirmarbeitsverordnung (BildscharbV), die DIN EN ISO 9241 sowie die DIN N ISO 10075.

Die Gesetze regeln die Pflicht der Arbeitgeber zur Schaffung ergonomischer Arbeitsbedingungen für alle Mitarbeiter. Arbeitgeber müssen für die Verbesserung von Sicherheit und Gesundheitsschutz für die Mitarbeiter sorgen.

Arbeitgeber sind verpflichtet, Gefahren an nicht ergonomischen Arbeitsplätzen aufzudecken und abzustellen. Bei der ergonomischen Gestaltung von Arbeitsplätzen müssen Arbeitgeber verschiedene Faktoren berücksichtigen:

  • ergonomische Anforderungen
  • Stand von Technik, Hygiene und Arbeitsmedizin
  • Vorschriften des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales

Um ergonomische Arbeitsbedingungen zu schaffen, müssen Arbeitgeber auch die körperlichen Faktoren der Mitarbeiter berücksichtigen, zu denen Körpergröße, Kraft und Alter gehören. Auch die mentalen Aspekte Erträglichkeit, Ausführbarkeit und Zufriedenheit sind zu beachten.

Schaffung ergonomischer Arbeitsbedingungen durch Arbeitgeber

Ergonomie am Arbeitsplatz ist ein komplexes Thema, das die Gestaltung der Arbeitsplätze, aber auch die Arbeitsumgebung betrifft. Arbeitgeber müssen auf die Umweltfaktoren achten:

  • Reduzierung von Lärm
  • ergonomische Beleuchtung, angepasst an die Arbeitsaufgabe und die gegebenen Lichtverhältnisse
  • geeignete Raumtemperatur, die bei 20 bis 22 Grad Celsius liegen sollte

Tipp: Genügend Tageslicht ist eine wichtige Voraussetzung für eine ergonomische Beleuchtung. Zusätzlich tragen eine indirekte Decken- und Wandbeleuchtung sowie eine Tischleuchte zu einer ergonomischen Beleuchtung bei. Ist nicht genügend Tageslicht vorhanden, können Tageslichtleuchten dieses Manko ausgleichen.

Anforderungen an einen ergonomischen Bildschirmarbeitsplatz

Gerade Arbeitnehmer an Bildschirmarbeitsplätzen neigen zu einer ungesunden Arbeitshaltung und leiden daher häufig unter Verspannungen der Schulter-Nacken-Muskulatur, trockenen Augen oder Kopfschmerzen. Umso wichtiger ist die Schaffung von ergonomischen Bildschirmarbeitsplätzen durch die Arbeitgeber.

Wichtige Aspekte für einen ergonomisch gestalteten Bildschirmarbeitsplatz sind:

  • Bewegungsfläche in ausreichender Größe
  • individuell einstellbare Büroeinrichtung, um die Höhe entsprechend der Körpergröße der Mitarbeiter einzustellen
  • geeignete Anordnung von Arbeitsmitteln und Arbeitsgeräten
  • Positionierung der Bildschirme entsprechend der ergonomischen Erkenntnisse
  • reflexionsarme Oberflächen von Arbeitsflächen, um störende Blendwirkungen zu vermeiden

Arbeitgeber müssen ergonomische Büromöbel bereitstellen, die an die Körpermaße der Mitarbeiter anpassbar sind. So ist eine optimale Körperhaltung gewährleistet. Bürostuhl und Tisch müssen höhenverstellbar sein. Weiterhin kommt es auf leicht erreichbare Ordnungssysteme an.

Bürostühle müssen aufrechtes Sitzen fördern und die Rückenmuskulatur stärken. So werden die Atmung verbessert und Rückenschmerzen vermieden.

Was Mitarbeiter bezüglich der Ergonomie selbst tun können

Arbeitnehmer können selbst zur Ergonomie am Arbeitsplatz beitragen, auch wenn die Arbeitgeber verpflichtet sind, ergonomische Arbeitsbedingungen zu schaffen. Jeder Mitarbeiter sollte darauf achten, dass Schreibtisch und Bürostuhl entsprechend ihrer Körpergröße eingestellt sind.

Ein wichtiger Faktor ist das richtige Sitzen:

  • anlehnen an die Rückenlehne des Schreibtischstuhls
  • beide Füße fest auf den Boden aufstellen
  • rechter Winkel zwischen Ober- und Unterschenkeln
  • genügend Platz zwischen Beinen und Schreibtisch
  • rechter Winkel zwischen Ober- und Unterarmen beim Schreiben

Mitarbeiter sollten häufig die Haltung wechseln. Ein häufiger Wechsel zwischen Sitzen und Stehen ist wichtig, um die Muskulatur zu entlasten, Verspannungen entgegenzuwirken und mehr Kalorien zu verbrennen.

Wichtig ist auch der richtige Abstand zum Bildschirm, der zwischen 60 und 80 Zentimetern liegen sollte. Empfohlen wird die Bildschirmoberkante auf Augenhöhe oder knapp darunter. Der Bildschirm muss eine augenfreundliche Helligkeit aufweisen. Um Verspannungen und Probleme mit den Augen zu vermeiden, sollten die Mitarbeiter auf ausreichende Bildschirmpausen achten.

Tipp: Von der Tastatur sollten die Hinterfüße nicht ausgeklappt werden. Die ausgeklappten Hinterfüße führen zu abgeknickten Handgelenken.

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