Team an der TU Berlin entwickelt Escape Game zu Basiswissen in der Mechanik
Die Forscherin Christina Völlmecke von der Technischen Universität Berlin startet im September 2023 ein Projekt, das Basiswissen der Mechanik im beliebten Format der Escape Games vermittelt. Gefördert wird das einjährige Vorhaben von der Klaus Tschira Stiftung.
Hilfe, wir sind in einem Raum eingeschlossen. Wie kommen wir hier wieder raus? Mit dem Hebelgesetz oder vielleicht mit „Actio et Reactio“? So oder so ähnlich wird es Besucher*innen idealerweise durch den Kopf gehen, wenn sie das neue Escape Game (Englisch für Entkommen) der TU Berlin spielen. Ganz nebenbei lernen sie viel Wissenswertes zu Technischer Mechanik (beispielsweise Festigkeitslehre, Statik, Kinematik) sowie zu geschichtlichen oder wissenschaftlichen Hintergründen des Faches.
Mechanische Prinzipien begegnen uns oft im Alltag
Prof. Dr. Christina Völlmecke leitet das Fachgebiet Stabilität und Versagen funktionsoptimierter Strukturen am Institut für Mechanik an der TU Berlin und sagt: „Wir freuen uns, in unserem Spiel zu zeigen, wie viel Spaß grundlegende mechanische Prinzipien machen können und wie oft wir ihnen im Alltag begegnen.“ Darüber hinaus ist der Projektleiterin eines besonders wichtig: „Wir möchten dazu beitragen, den Frauenanteil in technischen Studiengängen zu erhöhen, indem wir einen niederschwelligen Zugang schaffen. Studien zeigen, dass dazu das konkrete Erfahren und Erleben von MINT-Themen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) und deren Relevanz für Mensch, Natur und Gesellschaft besonders geeignet ist.“
Im Escape Game in die Rolle einer Erfinder*in oder Forscher*in schlüpfen
Das beliebte Format der Escape Games wird im Rahmen des Projekts „GAMEchanics – Mechanics meets Gamification“ des Fachgebiets entwickelt. Einzelne Rätselstationen werden dabei in eine übergeordnete Geschichte eingewoben, was zusätzlich zur Spielmotivation beiträgt. Dazu müssen die Besucher*innen auch mal in die Rolle einer Forscher*in oder einer Erfinder*in schlüpfen und deren Probleme und Perspektiven nachvollziehen. Dass manche Rätsel nur gemeinsam mit anderen gelöst werden können, erfordert zudem Kooperation.
Physisches und digitales Escape Game werden entwickelt
Ziel des Projekts ist es, Grundlagenwissen der Mechanik spielerisch zu vermitteln. Diese Methode der Gamification ermöglicht es, dass sonst trockene Lerninhalte besser verständlich gemacht werden können und im Idealfall auch besser im Gedächtnis bleiben. Das Team um Christina Völlmecke möchte sowohl ein digitales als auch ein physisches Escape Game entwickeln, um unterschiedliche Lerntypen anzusprechen. Zielgruppe sind vorrangig Studierende, aber auch Schülerinnen und Schüler sowie die interessierte Öffentlichkeit. Der Zugang soll dabei möglichst barrierearm in leichter Sprache und eventuell auch als Hörversion gestaltet werden, um möglichst vielen Menschen das Spielen zu ermöglichen. An die zukünftige Entwicklung weiterer Angebote ist ebenfalls gedacht, da das Online-Spiel open source entwickelt werden soll. Dadurch können im Nachhinein auch andere Bildungseinrichtungen davon profitieren und das programmierte Grundgerüst übernehmen oder für ihre Zwecke weiterentwickeln.
Das einjährige Projekt wird von der Klaus Tschira Stiftung ermöglicht und läuft im September 2023 an. Die finale Vorstellung des physischen Escape Raums wie auch der Online-Spiele ist für die Lange Nacht der Wissenschaft an der TU Berlin im Juni 2024 geplant.
Zusätzliche Informationen
Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940–2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein.
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