Recruiter stehen unter hohem Druck: Zu lange bleiben offene Stellen unbesetzt – alleine in Deutschland sind es durchschnittlich fünf Monate. Gleichzeitig verdrängt der technologische Fortschritt konventionelle akademische Ausbildungswege, die bislang als Einstellungsvoraussetzung für bestimmte Positionen galten. Ein Trend, der bis vor Kurzem gerade in kompetenzlastigen Bereichen wie der IT noch als undenkbar erschien. Stattdessen gewinnen gerade dort – auch dank KI – Low-Coding-Skills an Relevanz. HR-Abteilungen nehmen KI-gesteuerte Anwendungen aus diesem Grund sehr positiv auf. Sie verfügen über das Potenzial, das Talentmanagement zu revolutionieren und das Problem des Fachkräftemangels in der IT mit einer Kombination aus interner Mobilität, KI und Low-Code langfristig zu entschärfen.

Der technologische Fortschritt trägt fortwährend zu sich verändernden Einstellungsvoraussetzungen und Stellenprofilen bei. Anpassungsfähigkeit und Innovationsbereitschaft gewinnen von daher extrem an Bedeutung, bestehendes Fachwissen gerät mehr und mehr in den Hintergrund. Zentrale Herausforderung dabei: Gerade im Kontext des Fachkräftemangels müssen HR-Experten die Fähigkeiten und Eigenschaften der Mitarbeitenden richtig bewerten können. Denn erst durch den Abgleich individueller Profile mit konkreten Stellenanforderungen lassen sich aktuelle Kompetenzlücken sowie zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten schnell identifizieren. Diese HR-Strategie bringt nicht nur die richtigen Talente in die richtigen Positionen, unternehmensweite Kompetenz-Defizite, die etwa in Folge des Fachkräftemangels auftreten, lassen sich dadurch effektiv beheben.

Interne Mobilität erfordert hocheffiziente Re- und Upskilling-Strukturen

Ziel der HR muss sein, Personalressourcen binnen kürzester Zeit zuerst für strategisch besonders relevante Kompetenzbereiche einsetzbar zu machen, deren Arbeit sich unmittelbar auf die Wertschöpfung auswirkt. Dies gelingt durch ein Höchstmaß an interner Mobilität. Sie erfordert hochspezifische Re- und Upskilling-Strukturen, die sich durch aufgaben- und praxisorientierte Schulungs- und Fortbildungsmaßnahmen auszeichnen. Dadurch stellen Unternehmen sicher, dass existierende Mitarbeitende auf neue Positionen hocheffizient vorbereitet werden. Dieses Konzept wird oft als „Quiet Hiring“ bezeichnet.

In der IT lohnt sich interne Personalförderung ganz besonders

Beispiel IT-Industrie: Sie leidet unter extremem Fachkräftemangel. Interne Personalförderung lohnt sich hier ganz besonders, weil viele Mitarbeitende dort ohnehin ein bereits vorhandenes Grundinteresse und -wissen an IT-Themen mitbringen. Es gilt, diese IT-Skills genau einzuschätzen. Dabei unterstützt eine Expertise-Evaluation. Aus ihr geht auch hervor, welches IT-Wissen eine konkrete Stelle tatsächlich benötigt. Gerade die IT entwickelt sich dank KI zunehmend in Richtung Low-Code-Anwendungen. Das heißt: Diese Applikationen funktionieren auch ohne spezifische Programmierkenntnisse, über die etwa Softwareentwickler verfügen. Tatsächlich zu programmieren, verliert vor diesem Hintergrund mehr und mehr an Bedeutung. Stattdessen rückt die Fähigkeit des Konfigurierens in den Vordergrund. Unternehmen aus dem IT-Segment sollten sich vor diesem Hintergrund darauf konzentrieren, Personal nach ihren Bedürfnissen zu fördern, indem es konkrete Stellenanforderungen mit eng daran geknüpften Weiterbildungspaketen begegnet, anstatt etwa auf oftmals kostspielige Headhunter zu setzen, die selbst auf einem schwierigen Arbeitsmarkt agieren.

Wie lässt sich ein intern mobiles Talentmanagement umsetzen?

Voraussetzung dafür ist, erstens, die interne Mobilität als integralen Bestandteil in die Unternehmenskultur einzubetten und sie stets im Kontext neuer Karrierechancen und den damit verbundenen Fortbildungsmaßnahmen zu kommunizieren. Zweitens kommt es selbstverständlich darauf an, dass Mitarbeitenden ihr Interesse an einer IT-Weiterbildung klar äußern. Diese Maßnahmen steigern Mitarbeiterbindung und -engagement sowie die Produktivität.

Aber wie lässt sich ein intern mobiles Talentmanagement operativ umsetzen? Insbesondere datengetriebene HR-Lösungen tragen dazu bei, erforderliche oder fehlende IT-Kompetenzen binnen kürzester Zeit zu erkennen und diese gezielt zu fördern. Die Einführung einer konsistenten datenbasierten Talentmanagementsoftware entlastet HR-Abteilungen in erheblichem Umfang, weil sie vor allem zu massiven Zeit- und Ressourceneinsparungen führt.

Fazit: Moderne Talentmanagement-Software schließt Defizite in der HR-Planung

Ob IT, Industrie oder Technologie: Um den Fachkräftemangel zu entkräften, bedarf es einer nachhaltigen und umfassenden Lösung. Bereits heute ergreifen Unternehmen auf HR-Ebene Maßnahmen, um vorhandene Fähigkeiten der Mitarbeitenden intern neu zu entdecken und effektiver zu nutzen. Dabei sind sie nicht auf sich alleine gestellt. Moderne Talentmanagement-Software leistet hier einen wertvollen Beitrag, ausbaufähige Fähigkeiten und Skills zu erkennen sowie Qualifikations- und Kompetenzlücken systematisch zu schließen. Positiv in diesem Zusammenhang: der branchenübergreifend neu aufflammende Enthusiasmus für KI-gesteuerte Anwendungen. Er hebt die Akzeptanz für neue Technologien – auch und erstrecht im HR-Bereich – auf ein neues Niveau.

Zum Autor:

Mit mehr als zehn Jahren Solution Consulting Erfahrung im HR-Tech Umfeld ist Lars Börgeling heute Director Customer Operations DACH bei dem HR-Softwareanbieter Cegid. In seiner Jugend war Börgeling erfolgreicher Profisportler und Olympia-Teilnehmer im Stabhochsprung.

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