Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) kommentiert die Zukunftsstrategie Forschung und Innovation des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF). Sie empfiehlt eine klarere Positionierung.

Die GI veröffentlicht eine Stellungnahme zur Zukunftsstrategie Forschung und Innovation des BMBF und ermutigt das Ministerium, in vielen Punkten eine deutlichere Position zu beziehen. Der Entwurf vom 24.10.2022 nennt zwar wichtige Ziele. Bei der hintereinander folgenden Aufzählung von Handlungsfeldern fehlt es aber an notwendigen Verknüpfungen der einzelnen Felder, klaren Prioritäten und konkreten Ideen.

Christine Regitz, Präsidentin der Gesellschaft für Informatik: „Die Digitalisierung spielt in der Zukunftsstrategie eine hervorgehobene Rolle – den Entwurf ehren gute Ambitionen, diese in und mit Forschung und Innovationen gut voranzubringen. Als Fachgesellschaft der Informatik in Deutschland haben wir den Entwurf mit unserer Expertise daraufhin untersucht, inwiefern diese Ziele auch umsetzbar sind. Leider mangelt es der Zukunftsstrategie an klaren Prioritäten und Ideen. Um zum Beispiel die digitale Souveränität Deutschlands und Europas zu garantieren, muss die IT-Sicherheit von Infrastrukturen ressortübergreifend gedacht, massiv gefördert und dabei international kooperiert werden. Ein weiteres Beispiel ist, dass Nachhaltigkeit nicht per se durch Digitalisierung erreicht wird. Dies muss Fall für Fall überprüft werden, die Grundlage dafür bilden ressourceneffiziente Hard- und Software.“

Die GI fordert daher in ihrer Stellungnahme,

1) Klarheit bzgl. der Umsetzung des agilen Konzepts der Zukunftsstrategie zu schaffen;

2) gute Forschungsbedingungen voranzubringen, die die Grundlage für exzellente wissenschaftliche Ergebnisse bilden;

3) FAIRe Datenprinzipien flächendeckend umzusetzen und Forschungsinfrastrukturen international zu denken;

4) Sicherheit als kompromisslose Grundlage für IKT-Systeme und Infrastrukturen ressortübergreifend zu fördern;

5) Datenschutz, insbesondere in der Gesundheitsforschung und -versorgung, als nicht verhandelbar anzuerkennen.

6) das Vorhaben, Nachhaltigkeit durch Digitalisierung zu erzielen, im Einzelfall kritisch zu prüfen. Die Basis für eine nachhaltige Digitalisierung sind ressourceneffiziente Hard- und Software;

7) gesellschaftliche Teilhabe an der Digitalisierung mit konkreten Ideen weiter voranzubringen.

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