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Die Arbeitswelt bleibt weiterhin von den anhaltenden Auswirkungen der Pandemie geprägt. Arbeitgebende stehen vor dem Dilemma des Arbeitskräftemangels und des zunehmenden Lohnanstiegs, während sie versuchen, ihre Produktivität und Rentabilität in einem Umfeld steigender Betriebskosten zu maximieren.

Die Studie People at Work 2023: A Global Workforce View des ADP® Research Institute hat die Einstellung der Arbeitnehmenden zur aktuellen Arbeitswelt und was sie vom Arbeitsplatz der Zukunft erwarten und erhoffen untersucht. Dafür wurden zwischen dem 28. Oktober und dem 18. November 2022 32.612 Arbeitskräfte in 17 Ländern weltweit befragt, darunter über 8.613, die ausschließlich in der Gig-Economy arbeiten. Der Bericht bietet tiefgreifende Einblicke in die Arbeitnehmerwahrnehmung und Trends in der Arbeitswelt:

Erwartungen auf Lohnerhöhung

Die Erwartungen der Arbeitskräfte in Bezug auf Gehaltserhöhungen sind in die Höhe geschnellt. Die Forderungen nach höheren Löhnen kommen, nachdem etwa sechs von zehn Arbeitnehmenden (62 %) im Jahr 2022 eine Lohnerhöhung erhalten haben. Diese Lohnerhöhungen betrugen im Durchschnitt 6,4 %.  Die Studie zeigt, dass Europa im Vergleich zu anderen Weltregionen bei Gehaltserhöhungen zurückbleibt. Polen und die Schweiz führten 2022 mit den höchsten Gehaltssteigerungen, während Spanien die niedrigsten verzeichnete. Durchschnittlich betrug eine Lohnerhöhung in Deutschland 5,5 %.

Im vergangenen Jahr rechneten die Deutschen jedoch mit einem durchschnittlichen Anstieg von 6,1 %.

Flexibilität am Arbeitsplatz

Laut Umfrage müssen in Europa 41 % der Arbeitnehmenden täglich am Arbeitsplatz sein, während 37 % eine gewisse Flexibilität und 20 % vollständige Freiheit bei der Wahl ihres Arbeitsortes genießen. Da sich die traditionellen Arbeitsmuster jedoch weiterhin stark verändern, glaubt ein Drittel (33 %) der Mitarbeitenden, dass es in ihrem Sektor in den nächsten fünf Jahren die Norm sein wird, die Arbeitszeit völlig flexibel zu gestalten (vorausgesetzt, sie erledigen ihre Arbeit auf der Grundlage von Produktivitäts- und Ergebniskennzahlen). 28 % gehen davon aus, dass in dieser Zeit ein hybrides Arbeitsmodell zur Regel wird. In Deutschland erwarten sogar 23,7 % der Belegschaft, dass eine Vier-Tage-Woche in ihrer Branche innerhalb von fünf Jahren zur Norm wird. Die Studie hat auch gezeigt, dass internationale Grenzen immer weniger ein Hindernis für gefragte Arbeitskräfte darstellen – insbesondere für „digitale Nomaden“, die von überall aus arbeiten können. In Deutschland glauben 37,40 % der Befragten, dass sie ihren Arbeitsplatz ins Ausland verlegen und dabei weiterhin für dasselbe Unternehmen arbeiten könnten.

Eine fürsorgliche Arbeitsplatzkultur

Viele Arbeitgeber haben die psychische Gesundheit und den Umgang mit Stress während der Pandemie sehr unterstützt, aber sie müssen weiterhin wachsam sein. Generell fühlt sich weniger als die Hälfte der europäischen Arbeitnehmenden von ihren Vorgesetzten unterstützt, wenn es um die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz geht. In Deutschland sind die Arbeitnehmenden am häufigsten gestresst: Sie leiden im Durchschnitt 14-mal pro Monat unter Stress. 59 % der Befragten hierzulande gaben an, dass sich Stress negativ auf ihre Arbeit auswirkt. Ein Fünftel (20 %) gibt an, dass die Schaffung einer integrativen Arbeitsplatzkultur ein wesentlicher Bestandteil der Unterstützung ihres Arbeitgebers für eine positive psychische Gesundheit am Arbeitsplatz ist. Italien, Deutschland und Polen hinken jedoch in Bezug auf Diversität und Integration hinterher: Nur etwa drei von zehn Arbeitnehmenden in diesen Ländern geben an, dass sich ihr Arbeitgebender in den letzten drei Jahren verbessert hat.

Zukunftserwartungen – Beförderung und Arbeitsplatzsicherheit

Die Studie offenbart signifikante nationale Unterschiede in den Erwartungen an Beförderungen. In der Schweiz rechnen 37 % der Arbeitnehmenden mit einer Beförderung, im Vergleich zu nur 20 % in Deutschland und nur 12 % in Polen. Gleichzeitig ist das Gefühl der Arbeitsplatzunsicherheit in der Schweiz am größten. Fast die Hälfte (48 %) gibt an, dass sie ihren Arbeitsplatz als nicht sicher empfinden, dies gilt für 38 % der französischen Arbeitnehmenden, während nur 25 % der niederländischen und 28 % der deutschen Arbeitnehmenden dasselbe sagen. Bei der Frage, welche Fähigkeiten in den nächsten fünf Jahren für die Rolle der Arbeitnehmenden wichtig sein werden, stehen bei den meisten Europäer*innen soziale Kompetenz und Managementfähigkeiten ganz oben auf der Liste.

Die Studie hat gezeigt, dass Europa ein attraktiver Arbeitsort bleibt, muss sich jedoch in Bereichen wie Gehaltserhöhungen und Vielfalt, Gleichheit und Inklusion verbessern. Führungskräfte stehen vor der Herausforderung, im internationalen Wettbewerb, um Spitzenkräfte zu bestehen und ihre Arbeitskräfte zufrieden und motiviert zu halten.

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